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Finanzmarktkrise: US-Investmentbank muss Milliarden abschreiben

Die US-Investmentbank Merrill Lynch muss wegen der Hypotheken- und Finanzmarktkrise rund fünf Milliarden Dollar abschreiben - und erwartet einen Quartalsverlust.

Die New Yorker Investmentbank Merrill Lynch rechnet für das dritte Quartal 2007 mit roten Zahlen von 50 Cent je Aktie, wie sie mitteilte. Die Wertpapier- und andere Abschreibungen stehen im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise und Finanzzusagen für Transaktionen auf Pump. Merrill Lynch wird seine Quartalsergebnisse am 24. Oktober bekanntgeben.

Die Merrill Lynch & Co. Inc. nimmt bei zweitrangigen Hypotheken und sogenannten CDO-Wertpapieren (Collaterized Debt Obligations) Abschreibungen von 4,5 Milliarden Dollar vor. CDO's sind komplizierte festverzinsliche Wertpapiere, die mit einer Vielzahl von als Sicherheit verfügbar gemachten Titeln abgesichert sind. Bei gehebelten Finanzierungszusagen werden Abschreibungen von netto 463 Millionen Dollar vorgenommen. Solche Finanzierungszusagen - beispielsweise für Akquisitionen auf Pump - wurden von Merrill Lynch auf 31 Milliarden Dollar reduziert gegenüber 53 Milliarden Dollar am Ende des zweiten Quartals dieses Jahres.

Mehrer Top-Manager entlassen

Wie schon mehrere europäische Kreditinstitute und zahlreiche amerikanische Investment- und Großbanken ist auch Merrill Lynch von der amerikanischen Hypotheken- und Kreditmarktkrise stark getroffen worden. Das Unternehmen hatte bereits mehrere Spitzenmanager nach Hause geschickt. Es kündigte an, dass Vizepräsident David Sobotka (50), der bisher für das Warentermingeschäft zuständig war, neuer Leiter der FICC-Sparte (Anleihen, Währungen und Warentermingeschäfte) wurde.

Merrill-Lynch-Konzernchef Stan O'Neal verwies darauf, dass die Auswirkungen des Marktes viel schwerwiegender gewesen seien als erwartet. Er sehe jedoch trotz andauernder Herausforderungen im strukturierten Finanzbereich in einer Reihe von Märkten Anzeichen einer Normalisierung. (mit dpa)

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