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Großbritannien: Versicherung auf Staatskosten statt "Bad Bank"

Statt eine "Bad Bank" zu gründen denkt die britische Regierung über eine Versicherung der Banken auf Kosten der Steuerzahler nach. Schon in den nächsten Tagen könnten die Pläne verkündet werden, berichten britische Medien.

Neue Nothilfe für die angeschlagenen Banken in Großbritannien: Die Regierung will die taumelnden Bankenriesen gegen die Risiken ihrer faulen Kredite versichern und den Steuerzahler dafür bürgen lassen. Die staatliche Versicherung soll den Banken als Sicherheitsnetz dienen und das blockierte Kreditgeschäft wieder ankurbeln, wie britische Medien am Sonntag berichteten. Demnach sollen die Banken ihre faulen Kredite und Ramschpapiere offenlegen und gegen eine Gebühr gegen Zahlungsausfälle und Verluste absichern.

Eine Versicherung auf Staatskosten sei weniger kompliziert als die Schaffung einer staatlichen "Bad Bank", in der vergiftete Anlagen gebündelt würden, berichteten Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Die Pläne würden die Banken zwingen, reinen Tisch zu machen und sämtliche noch geheime Belastungen offenzulegen. Das Projekt solle schon in den nächsten Tagen verkündet werden.

Regierung will Vertrauen wieder herstellen

Das Volumen "toxischer Kredite" in den Büchern der britischen Banken wird auf 200 Milliarden Pfund (220 Mrd Euro) geschätzt. Diese Lasten gelten als Grund dafür, dass die Banken nur noch zögerlich Kredite vergeben, wodurch Unternehmen das Geld ausgeht und ein weiterer Stellenabbau droht. Als Grund für das neue Hilfs-Projekt gilt auch die Sorge, dass die Banken in den kommenden Wochen bei der Präsentation ihrer Geschäftszahlen hohe Verluste offenbaren müssen.

Mit der Kredit-Versicherung will die Regierung den Berichten zufolge wieder Vertrauen herstellen, indem eine Grenze für die Verluste der Banken gezogen wird. Unklarheiten gebe es noch über die Bewertung der faulen Kredite und die Auswirkungen des Projekts auf die internationale Bankenwelt. (jg/dpa)

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