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HRE-Rettung: Bundesbank-Chef Weber weist Vorwürfe zurück

Die HRE brauchte viel mehr Kapital als zunächst bekannt war. Eine Desinformation, für die Weber und Bafin-Chef Sanio verantwortlich waren, vermuten zwei Abgeordnete.

Nur 35 Milliarden Euro sollten ausreichen, die angeschlagene Bank zu retten, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung des Hypo-Real-Estate-Vorstands, die am 29. September vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. Schon damals sei absehbar gewesen, dass die Summe nicht ausreichen würde, sagen Kritiker.

Es hätte "allen Grund gegeben, an der Darstellung des HRE–Managements zu zweifeln, dass 35 Milliarden Euro reichen würden“, sagt Axel Troost, der Obmann der Linksfraktion im Untersuchungsausschuss des Bundestages zur HRE-Rettung. Wie sein FDP-Kollege Volker Wissing vermutet er, dass Bundesbank-Präsident Axel Weber und Bafin-Chef Jochen Sanio, die beiden obersten deutschen Bankenaufseher, für die falsche Ad-Hoc-Mitteilung verantwortlich seien. "Die Aktionäre und die Öffentlichkeit sind getäuscht worden, und das auf Anweisung der Herren Sanio und Weber", meint Troost. Stimmen die Vorwürfe, hätte das strafrechtliche Konsequenzen. Troost und Weber fordern deshalb, die Ermittlungen gegen den alten HRE-Vorstand wegen der irreführenden Ad-hoc-Mitteilung auf Weber und Sanio auszudehnen oder dies zumindest zu prüfen.

Die Bundesbank weist die Anschuldigungen nun zurück. "Der Präsident... Axel A. Weber hat die Vorwürfe von zwei Bundestagsabgeordneten mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Die strafrechtlichen Vorwürfe sind rechtlich unhaltbar und entbehren jeder Grundlage", heißt es in einer Mitteilung der Bank, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

Quelle: ZEIT ONLINE

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