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Inkasso-Unternehmen: Mehr Insolvenzen nach Finanzkrise befürchtet

Angesichts der Finanzkrise erwarten die deutschen Inkasso-Unternehmen im kommenden Jahr mehr Insolvenz-Anträge. Statt 30.000 Firmen, wie in diesem Jahr, könnten 2009 bis zu 35.000 Unternehmen Pleite gehen.

Die deutschen Inkasso-Unternehmen erwarten im kommenden Jahr einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen. Es könnten bis zu 35.000 Firmen Pleite gehen, sagte der Präsident des Bundesverbands, Wolfgang Spitz, am Dienstag in Berlin. In diesem Jahr waren es rund 30.000. Die Finanzkrise werde erst mit Verzögerung auf die Firmen durchschlagen. Im vergangenen Jahr wurden 29.160 Insolvenzen verzeichnet.

Bei den Verbraucherinsolvenzen rechnet der Verband in diesem Jahr mit einem leichten Rückgang auf rund 100.000 von 105.238 im Vorjahr. Dies sei nach jahrelangem Anstieg "ein erfreulicher Trend, der aber wohl nicht nachhaltig" sei, sagte Spitz. Denn bei den Schuldnerberatungsstellen seien die Wartelisten lang, und viele Betroffene warteten mit einem Antrag noch ab, bis das Verfahren demnächst vereinfacht werde.

Die Zahlungsmoral der Unternehmen hat sich nach Einschätzung des Verbandes als Folge der Finanzkrise schon verschlechtert. "Die Dienstleistungsbranche, das Handwerk und der Bau leiden bereits unter schlechterer Rechnungstreue", sagte Spitz. In der Herbstumfrage des Verbands bei seinen Mitgliedern gaben 79 Prozent der Inkasso-Unternehmen an, dass Dienstleister besondere Probleme mit dem Zahlungsverhalten ihrer Kunden hätten. Oft sei ein Dominoeffekt zu beobachten: Wenn die eigenen Kunden nicht zahlten, könnten auch die Rechnungen der Lieferanten nicht pünktlich beglichen werden. Eine allgemeine Kreditkrise gibt es laut Spitz noch nicht, sie mache sich "aber in den ersten Zügen bemerkbar". (kk/dpa)

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