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Landesbanken: BayernLB-Vorstand bleibt komplett im Amt

Das Drama um den BayernLB-Vorstand ist beendet: BayernLB-Chef Michael Kemmer und der komplette Bankvorstand bleiben nach Angaben von Sparkassenpräsident Siegfried Naser im Amt.

"Der Vorstand arbeitet weiter wie bisher", sagte Naser am Freitag nach einer Krisensitzung mit CSU-Vertretern in München. Es werde auch im Verwaltungsrat auf Seiten der Sparkassenvertreter keine Konsequenzen geben, fügte er hinzu. Alle fünf Mitglieder des Sparkassenverbandes hätten am Freitag ihren Rücktritt angeboten. Das sei einstimmig von den sechzig Mitgliedern der aus Sparkassen und Vertretern der Kommunen bestehenden Verbandsführung abgelehnt worden.

Naser entschuldigte sich, dass sowohl er als auch Kemmer am vergangenen Samstag CSU und FDP missverständlich über den Zustand der BayernLB informiert hätten. Der noch amtierende bayerische Finanzminister Erwin Huber (CSU) hatte zuvor eine Entlassung Kemmers gefordert. Wegen des Milliarden-Desasters musste Huber seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit als Finanzminister erklären.

Die Vertreter von Freistaat und den bayerischen Sparkassen hatten bereits am Vortag heftig um eine Ablösung Kemmers gerungen. Am Freitag sollte eine weitere Sondersitzung des Verwaltungsrates dazu stattfinden, die sich allerdings auf unbestimmte Zeit verzögerte. Die BayernLB hat einen Kapitalbedarf von 6,4 Milliarden Euro und hat sich als erste Bank Deutschlands unter den Rettungsschirm der Bundesregierung gestellt.

Schweige-Protest der Mitarbeiter

Huber als Chef des Verwaltungsrates hatte am Morgen weitere personelle Konsequenzen aus der Krise gefordert. Auf die Frage, ob er dabei bleibe, dass auch andere neben ihm Verantwortung übernehmen müssten, sagte Huber am Morgen in München: "Natürlich." Zurückhaltend äußerte sich der designierte bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Er legte die Verantwortung in die Hände des Aufsichtsgremiums.

Das Drama um die Milliarden-Krise hielt derweil auch die Beschäftigten weiter in Atem. Hunderte BayernLB-Mitarbeiter demonstrierten mit einem Schweige-Protest gegen die drohende Ablösung ihres Chefs. Man sei "sprachlos" über die Ereignisse der vergangenen Tage, sagte der Gesamt-Personalratsvorsitzende Diethard Irrgang. Bereits am Vorabend hatten die Mitarbeiter anlässlich der nächtlichen Sondersitzung des Verwaltungsrates ihrer Wut über die bayerische Staatsregierung mit massiven Protesten Luft gemacht. (imo/dpa/AFP)

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