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Landesbanken: Zukunft der WestLB weiterhin ungewiss

Die schwer ins Schlingern geratene WestLB ringt weiter um ihre künftige Existenz. Über eine Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg zum drittgrößten deutschen Geldhaus konnten sich die Eigentümer bislang nicht einigen.

Die Eigentümer der WestLB konnten sich erstmals einigen, dass zügig eine Richtungsentscheidung im Interesse der Mitarbeiter und Kunden getroffen werden müsse. Die möglichen Optionen für die WestLB AG einschließlich einer Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sollen nun zügig geprüft werden. In knapp drei Wochen, am 13. September, wollen sich die WestLB-Eigentümer wieder treffen. Ob dann eine Entscheidung fällt, blieb unklar. Das Land Nordrhein-Westfalen will nach früheren Angaben zunächst eine Investmentbank mit der Prüfung der Optionen beauftragen.

"Es waren konstruktive Gespräche", erklärte der Präsident des Sparkassenverbandes Westfalen, Rolf Gerlach, nach dem mehrstündigen Eigentümertreffen. Die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen machen sich für eine schnelle Fusion der WestLB mit der LBBW zum drittgrößten deutschen Geldhaus nach Deutscher Bank und Commerzbank stark. Sie führen schon seit Wochen Gespräche in diese Richtung. Die summierte Bilanzsumme der Landesbanken in Düsseldorf und Stuttgart würde sich auf mehr als 700 Milliarden Euro belaufen. Auf getrennten Verbandsversammlungen wollen die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen an diesem Montag und Dienstag eine Fusion der WestLB mit der LBBW zu dem aus ihrer Sicht bevorzugten Weg erklären.

NRW-Ministerpräsident gegen Fusion

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte den derzeitigen Fusionsplänen der Sparkassenverbände bereits am Mittwoch eine Absage erteilt. Die bisher entworfenen Positionen seien für das Land nicht akzeptabel. Rüttgers befürchtet einen massiven Arbeitsplatzabbau und hohe Kosten für den Umbau des Instituts.

Die Aktienmehrheit an der WestLB besitzen die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen. Das Land hält direkt und indirekt rund 38 Prozent. Außerdem sind kommunale Landschaftsverbände an der Bank beteiligt, die durch millionenschwere Fehlspekulationen geschwächt wurde. Die Verluste im Eigenhandel belaufen sich auf mehr als 240 Millionen Euro. Am Donnerstag wird die WestLB ihre Halbjahreszahlen veröffentlichen. Bislang wurde nicht ausgeschlossen, dass sich die Verluste durch den Verkauf weiterer Papiere ausweiten könnten.

Bereits 2006 soll Bericht über Fehlspekulationen vorgelegen haben

Unterdessen berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", dass Gerlach als WestLB-Aufsichtsratschef schon im Dezember 2006 ein vorläufiger Bericht von Wirtschaftsprüfern zu Aktienspekulationen vorgelegen habe. Ein Sprecher Gerlachs betonte, das ändere an der bekannten Sachlage überhaupt nichts. Gerlach sei, wie bereits mehrfach erklärt, nicht vor März 2007 über die Fehlspekulationen der WestLB informiert gewesen. (mit dpa)

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