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Pleitebank: IKB-Mittelstandsbank wird verkauft

Nach monatelangen Verhandlungen steht die Mittelstandsbank IKB offenbar kurz vor dem Verkauf. Die staatliche KfW-Bankengruppe, Mehrheitseigentümerin der IKB, hat einer Übernahme der Bank bereits zugestimmt. Als mögliche Käufer sind Investoren aus den USA im Gespräch.

Der Präsidialausschuss des KfW-Verwaltungsrates unterstütze den Vorschlag des KfW-Vorstandes einstimmig, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwochabend nach mehrstündigen Beratungen des Gremiums. Genauere Angaben zu dem Vorschlag wollte der Sprecher nicht machen. Er soll an diesem Donnerstag in Frankfurt am Main vom KfW-Vorstand bekanntgegeben werden.

Dem Vernehmen nach gibt es zwei Bieter, die Beteiligungsgesellschaft RHJ International (RHJI), die zur US- Gesellschaft Ripplewood gehört, und den US-Finanzinvestor Lonestar. Zuletzt schien sich eine Präferenz für RHJI herauszukristallisieren. Eine endgültige Entscheidung werde vom KfW-Verwaltungsrat bei seiner nächsten Sitzung im September erwartet, sagte der Sprecher am Nachmittag.

Opfer der US-Kreditkrise

Die staatseigene KfW-Bankengruppe ist mit rund 45 Prozent IKB-Mehrheitseigentümerin. In Branchenkreisen gilt vor allem das Mittelstandsgeschäft der IKB als interessant. Die IKB hatte sich am US-Kreditmarkt verspekuliert und war nur dank Milliardenunterstützung vor der Pleite bewahrt worden. Nach FDP-Angaben mussten KfW, Bund und Bankenwirtschaft bislang 9,8 Milliarden Euro Risiken abdecken, um die IKB zu retten.

Wie die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" berichtet, kostet der Verkauf der IKB an den Bund 800 Millionen Euro. Von der im Juni gemachten vorsorglichen Zusage über eine Milliarde Euro solle dieser Betrag zur Absicherung weiterer Verlustrisiken aus dem Wertpapierportfolio nun tatsächlich zur Verfügung gestellt werden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Von der KfW gebe es bereits die Zusicherung, anhängige oder mögliche Rechtsklagen im Zusammenhang mit außerbilanziellen Portfolio-Investments zu übernehmen. Mit diesen Zusagen sollte der Weg für den angestrebten Verkauf der IKB geebnet werden. Der sechsköpfige Präsidialausschuss sollte den Verkaufsprozess der IKB beschleunigen. Ihm gehören unter anderen Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) als KfW-Verwaltungsratsvorsitzender und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) an. (iba/dpa)

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