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© dpa

Quartalsergebnis: UBS kündigt nach weiteren Millionenverlusten radikalen Umbau an

Die Schweizer Großbank UBS kämpft weiter mit den Folgen der US-Immobilienkrise. Der Reinverlust im zweiten Quartal beträgt 224 Millionenn Euro. Als Konsequenz kündigte die Bank weitere schmerzhafte Einschnitte bei Kosten und Personal an.

Die von der Finanzkrise schwer gebeutelte Schweizer Großbank UBS hat auch im zweiten Quartal hohe Verluste verbucht und will nun mit einer neuen Struktur wieder auf Kurs kommen. Nach Milliardenverlusten und einem wachsenden Geldabfluss in der Vermögensverwaltung hat die größte Schweizer Bank am Dienstag in Zürich einen radikalen Umbau angekündigt. Danach will sich die UBS künftig als Gruppe mit drei eigenständigen Einheiten präsentieren. Die Vermögensverwaltung für private und institutionelle Anleger sowie das Investmentbanking sollen stärker Eigenverantwortung übernehmen.

Dies ermögliche mehr Transparenz und besseres Risikomanagement, sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer. Das bisherige Geschäftsmodell einer integrierten Bank mit Quersubventionierungen habe Schwächen gehabt. Die Investmentbank werde jedoch nicht verkauft, betonte Kurer. Keinen Zweifel ließ er jedoch daran, dass trotz erster Sanierungserfolge weitere schmerzhafte Einschnitte bei Kosten und Personal erforderlich seien. Das Marktumfeld werde sich bis Jahresende nicht bessern. In den Büchern stünden darüber hinaus weitere Risikopositionen. Außerdem kündigte Kurer eine Reform des Prämiensystems für Mitarbeiter an, das sich strenger an den Ergebnissen orientieren soll.

Zweites Quartal: Reinverlust von 224 Mio Euro

Der Reinverlust betrug im zweiten Quartal 358 Millionen Franken (rund 224 Mio Euro). Ohne eine Steuergutschrift von 3,8 Milliarden Franken wäre das Minus weit höher ausgefallen. Enthalten im Resultat sind 900 Millionen Dollar Rückstellungen für die Kosten des schrittweisen Rückkaufs auktionsbasierter Anleihen (ARS) in den USA im Nennwert von 18,6 Milliarden Dollar. Es war das vierte UBS-Quartal in Folge mit roten Zahlen.

In der Vermögensverwaltung flossen im zweiten Quartal dieses Jahres netto insgesamt 43,8 Milliarden Franken ab. Davon entfielen 24,5 Milliarden Franken auf institutionelle Kunden und 17,3 Milliarden auf reiche Privatkunden. UBS-Konzernleiter Marcel Rohner sieht jedoch die Talsohle erreicht. Das Schlimmste sei überstanden, meinte er.

Bislang sind rund 2400 Stellen gekürzt worden

Auf Risikopositionen in den USA wurden im zweiten Quartal weitere 5,1 Milliarden Dollar (rund 3,4 Mrd Euro) abgeschrieben. Bereits 2007 hatte die UBS 21 Milliarden Franken wertberichtigt. Im ersten Quartal 2008 waren weitere 19 Milliarden hinzugekommen. Zwei Kapitalerhöhungen hatten dem Geldinstitut neue Liquidität verschafft.

Die UBS-Belegschaft ist bis Ende Juni um 2387 auf 81.451 Mitarbeiter geschrumpft. Dabei wurden allein im Investmentbanking 1695 Jobs gestrichen. (dw/dpa)

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