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Rohstoff- und Devisen: Höchstpreise nach Zinssenkung

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins gesenkt. Kurz darauf stiegen Aktien, Euro-Kurs, Ölpreis und Goldpreis auf neue Höhen. Warum diese heftige Reaktion auf die Zinssenkung?

Leitzinsen:

Die Leitzinsen legen unter anderem fest, zu welchem Zinssatz sich eine Bank bei der Zentralbank ihr Geld leihen kann. Die US-Notenbank senkte nun den Leitzins, wodurch Banken ihr Geld billiger bei der Zentralbank bekommen und so auch wieder leichter und günstiger Kredite vergeben können. Wenn Kredite günstiger sind, wird mehr investiert, was die Wirtschaft ankurbelt.

Aktien: Wenn die Zinsen sinken, also leichter Geld aufgenommen und investiert werden kann, steigt auch die Hoffnung auf gute Gewinne der Unternehmen. Daher werden nach der Zinssenkung mehr Aktien der Firmen nachgefragt, was die Kurse der Papiere steigen lässt. Zudem kaufen Anleger bei sinkenden Zinsen verstärkt Aktien, da sie eine höhere Rendite versprechen als Anlagen wie festverzinsliche Wertpapiere oder Sparkonten, die an den Leitzins gekoppelt sind.

Euro: Wenn die Leitzinsen eines Landes sinken, werden Staatsanleihen dort unattraktiver, weil sie weniger Zinsen bringen. Da die Anleihen in Dollar bezahlt werden müssen, wird die Währung weniger nachgefragt und so abgewertet. Somit verlor der Dollar durch die Leitzins-Senkung gegenüber dem Euro weiter an Wert und die europäische Gemeinschaftswährung stieg auf ein neues Rekordhoch.

Öl: Je besser die wirtschaftliche Lage, desto mehr Öl wird verbraucht. Die niedrigen Zinsen und die damit verbundene Hoffnung auf neuen Schwung für die Weltwirtschaft ließ deshalb auch den Ölpreis steigen. Der Ölpreis ist außerdem schon auf hohem Niveau, weil die Reserven kurz vor dem Winter relativ gering sind und weil es im ölreichen Nahen Osten zurzeit größere politische Spannungen gibt.

Gold: Die Zinssenkung treibt indirekt auch den Goldpreis. Denn die höheren Ölpreise schüren die Furcht vor steigender Inflation. Deshalb werden Anlagen begehrt, die als weitgehend unabhängig gelten vom Wert des Geldes, darunter Gold. Dazu kommt, dass Gold in Dollar berechnet wird, wodurch die Nachfrage aus Nicht-Dollar-Ländern steigt, was den Goldpreis ebenfalls nach oben treibt. (mit AFP)

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