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So war der Tag: Anleger zittern um US-Banken

Uneinheitlich und nervös ging es am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt zu. Ein Grund für die Zurückhaltung der Anleger waren die kurz vor dem Abschluss stehenden sogenannten Stresstests für amerikanische Banken.

Bei diesen Tests prüfen die US-Aufsichtsbehörden, ob die Institute über genügend Polster verfügen, um die aktuelle Krise zu meistern. „Es gibt unterschiedliche Indikationen, wie die Stresstests wohl ausgefallen sind, und bevor da nicht Klarheit herrscht, will sich niemand zu weit aus dem Fenster lehnen“, sagte ein Händler.

Der deutsche Leitindex Dax schaffte es am Donnerstag nur kurzzeitig in die Gewinnzone. Zum Börsenschluss notierte er 1,2 Prozent im Minus bei 4538 Punkten. Der M-Dax mittelgroßer Werte stieg dagegen um 0,8 Prozent auf 5261 Punkte. Der Tec-Dax verlor 0,9 Prozent auf 560 Zähler.

Schwache Daten zur US-Konjunktur belasteten die Kurse. In der vergangenen Woche sind in den USA mit 640 000 mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden als erwartet. Auch vom Immobilienmarkt gab es keine guten Zahlen. Der Absatz bestehender US-Eigenheime ist im März überraschend stark auf 4,57 Millionen zurückgegangen. „Der Immobilienmarkt scheint sich in einer Bodenbildungsphase zu befinden“, sagte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. „Von einer Trendwende kann bislang jedoch nicht gesprochen werden.“

Für Bewegung sorgten zudem Fusionsgerüchte. So profitierten die Aktien des Softwarekonzerns SAP von Spekulationen über einen Verkauf an den US-Konzern IBM und legten um zwei Prozent zu. Das Unternehmen wollte sich zu diesem Thema nicht äußern.

Bei der Deutschen Börse trieb ein Magazinbericht über eine mögliche Fusion mit der Nyse Euronext den Kurs um 1,4 Prozent in die Höhe. Dem „Manager Magazin“ zufolge befinden sich die Gespräche in einem fortgeschrittenen Stadium.

VW-Aktien gaben dagegen um 3,5 Prozent nach. Sie reagierten damit auf Meldungen der „Financial Times Deutschland“ und der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Europas größter Autobauer den Kauf des Autogeschäfts von Porsche prüft. Die Unternehmen wiesen die Berichte zurück. Die Porsche-Aktie legte dennoch um 6,3 Prozent zu.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,07 (Vortag: 2,99) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,24 Prozent auf 122,86 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,07 Prozent auf 122,25 Punkte. Später erholte er sich wieder etwas. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3050 (Mittwoch: 1,2947) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7663 (0,7724) Euro.

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