zum Hauptinhalt

So war der Tag: Autoaktien treiben den Dax

Die Stimmung ist besser als die Lage. Das gilt in diesen Tagen offenbar für die Börsen.

Die Stimmung ist besser als die Lage. Das gilt in diesen Tagen offenbar für die Börsen. Trotz weiterer schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft ging es für die meisten Aktienkurse zum Wochenschluss wieder mal aufwärts. Der deutsche Leitindex Dax stieg bis Börsenschluss um drei Prozent auf 4644 Punkte. Der M-Dax mittelgroßer Werte legte um 2,9 Prozent auf 5395 Punkte zu. Auch der Technologieindex Tec-Dax schaffte ein Plus von 2,1 Prozent auf 495 Zähler.

Die Entwicklung an der Börse steht im deutlichen Gegensatz zu den Nachrichten, die am Freitag aus den USA und Japan zu hören waren. In den USA ist die Zahl der Beschäftigten im Januar laut Daten des US-Arbeitsministeriums so stark gesunken wie seit Dezember 1974 nicht mehr. Die US-Arbeitslosenquote erreichte mit 7,6 Prozent den höchsten Stand seit 16 Jahren. Doch die Anleger konnte das nicht schrecken. „Die erwarteten negativen Nachrichten sind damit am Markt, und nun wird schon wieder weiter nach vorn geschaut“, sagte Marktstratege Hans-Jürgen Delp von der Commerzbank. Der Blick richte sich auf Montag, an dem der neue US-Finanzminister Timothy Geithner Aussagen zum Bankenrettungsplan machen werde, sagte er.

In Japan meldeten nicht nur mehrere Banken herbe Verluste, auch der weltgrößte Autobauer Toyota ist nach eigenen Angaben im laufenden Geschäftsjahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht als bislang gedacht. Die deutschen Autobauer konnten sich dagegen noch relativ gut halten. BMW etwa hat eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr ein „deutlich positives Konzernergebnis“ erzielt. Der Kurs der Aktie legte um 11,6 Prozent zu. Obwohl Daimler erneut schlechte Absatzzahlen zu berichten hatte, stieg das Papier im Sog der BMW-Aktie ebenfalls um 8,5 Prozent. Ein deutlich kleineres Plus von 3,5 Prozent stand bei VW zu Buche.

Tagesgewinner war die Aktie von Infineon mit einem Plus von 13,1 Prozent. Das Quartalsminus des Chip-Herstellers war geringer ausgefallen als befürchtet. Im Minus notierten weniger konjunkturabhängige Werte wie Versorger und Pharmaunternehmen, die in den vergangenen Monaten vergleichsweise gut abgeschnitten hatten. Eon-Aktien verloren 0,6 Prozent. Die Papiere des Darmstädter Pharmakonzerns Merck büßten 1,5 Prozent ein.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,03 (Vortag: 3,13) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte unterdessen um 0,11 Prozent auf 121,31 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,12 Prozent auf 122,11 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2796 (Donnerstag: 1,2829) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7815 (0,7795) Euro.

Kurse, Charts und Watchlisten finden Sie auch auf unseren Internetseiten unter

www.tagesspiegel.de/finanzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false