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So war der Tag: Bergab für Banken und Autos

Nach der Erholung am Vortag ging dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag die Luft aus. "Die Leute wollen auf Nummer sicher gehen und nehmen ihre Gewinne von gestern mit", sagten Händler.

Die Skepsis der Börsianer wurde durch schlechte Arbeitsmarktzahlen noch bestätigt. Der deutsche Leitindex Dax schloss um mehr als zwei Prozent im Minus bei 4428 Punkten, nachdem er am Vortag 4,5 Prozent zugelegt hatte. Der M-Dax mittelgroßer Werte fiel um 2,1 Prozent auf 5065 Punkte. Auch der Tec-Dax verlor 2,7 Prozent auf 481 Zähler.

Die Wall Street eröffnete ebenfalls schwach. Die Annahme des Konjunkturpaketes von US-Präsident Barack Obama durch das Repräsentantenhaus wurde allerdings positiv aufgenommen – der Widerstand der oppositionellen Republikaner störte jedoch viele Anleger. Das Paket geht nun in den Senat und dürfte bis zur endgültigen Verabschiedung von beiden Kammern noch geändert werden.

Am deutschen Aktienmarkt waren Bankentitel am meisten von Verlusten betroffen. Die Titel des Tagesverlierers Deutsche Bank fielen um 6,4 Prozent auf 20,74 Euro, nachdem sie am Vortag noch 22 Prozent nach oben geschossen waren. Die Analysten der Royal Bank of Scotland rieten zum Verkauf der Aktien und senkten das Kursziel für die Aktien der Deutschen Bank von 25 auf 16 Euro. Die Aktien der Commerzbank fielen um 3,2 Prozent und die Papiere der Postbank um 3,9 Prozent.

Im M-Dax gaben die Aktien von Hypo Real Estate massiv nach. Banker forderten einen schnellen Einstieg des Bundes bei dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer. Unter Druck gerieten auch die Werte der Autokonzerne, die im Zuge neuer Konjunkturerwartungen am Vortag zugelegt hatten. Ein 15-prozentiger Absatzeinbruch bei Volkswagen verunsicherte die Anleger, die Aktien fielen um fast fünf Prozent. Gerüchte über ein schwaches Geschäft drückten die Aktien von BMW zeitweise um 3,6 Prozent. Bis zum Abend erholten sich die Titel aber. Auch Daimler-Titel verloren knapp vier Prozent. Ein düsterer Ausblick des Branchenverbands IATA für die internationale Luftfahrtbranche drückte die Aktien der Lufthansa um 4,3 Prozent. An die Spitze der kurzen Gewinnerliste blieben bis zum Börsenschluss die Papiere von BASF mit einem Plus von 3,4 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,10 Prozent (Vortag: 3,12). Der Rentenindex Rex fiel um 0,30 Prozent auf 120,90 Punkte. Der Bund Future verlor 0,39 Prozent auf 122,58 Zähler. Der Referenzkurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte ihn auf 1,3111 Dollar (Vortag: 1,3260). Der Dollar kostete damit 0,7627 Euro (0,7541). Tsp

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