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So war der Tag: Der nächste Absturz

Einen Tag im Plus zu beenden, das scheint für den Dax derzeit einfach nicht möglich zu sein. Erneut brach der wichtigste deutsche Börsenindex am Mittwoch nach gutem Beginn am Nachmittag ein.

Obwohl zwischenzeitlich ein Plus von gut zwei Prozent zu Buche gestanden hatte, notierte der Dax zu Handelsschluss erneut 1,3 Prozent im Minus bei 3846 Punkten. Zwischenzeitlich war er sogar um bis zu 2,7 Prozent gefallen. Im Plus notierte dagegen der Tec-Dax: Der Technologieindex stieg um 0,4 Prozent auf 443 Punkte.

Grund für die erneute Wende zum Schlechten beim Dax waren die USA. Dort brach der Dow-Jones-Index kurz nach Börseneröffnung um 2,5 Prozent ein und verringerte seine Verluste bis zum Schluss nur teilweise. Anhaltende Sorgen über eine Verstaatlichung der großen US-Banken Citigroup und Bank of America belasteten die Kurse ebenso wie neue Zahlen vom krisengeschüttelten Immobilienmarkt: Demnach ist der Absatz von Eigenheimen im Januar um 5,3 Prozent gefallen.

Solche Hiobsbotschaften werden derzeit stärker wahrgenommen als die ermutigenden. Die optimistisch gestimmte Rede zur Lage der Nation, die US-Präsident Barack Obama am Vorabend gehalten hatte, verhallte an der Börse jedenfalls weitgehend ungehört.

Nicht nur die USA belasten den deutschen Aktienmarkt, auch die Sorgen osteuropäischer Nachbarn verbreiten Unruhe. So stufte die Rating-Agentur Standard & Poor''s (S&P) die Kreditwürdigkeit der Ukraine herab und nährte damit Befürchtungen, der Staat stehe vor einem Bankrott. „Viele Marktteilnehmer befürchten jetzt einen Domino-Effekt, der in Osteuropa beginnt“, sagte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. „Das Schlimme an Abstufungen ist, dass Mittelaufnahmen noch schwieriger werden und sich damit die Finanzkrise weiter hält.“

Zu den größten Verlierern im Dax zählten der Chemiekonzern BASF und der Versorger Eon – mit einem Minus von drei beziehungsweise 4,6 Prozent. Doch es gab auch Lichtblicke. Die Aktie de Deutschen Bank etwa gewann 5,5 Prozent. Der Konzern hat den ersten Schritt zur Übernahme der Postbank vollzogen und sich eine Sperrminorität gesichert. Papiere der Deutschen Börse legten nach guten Zahlen vom Vorabend 5,6 Prozent zu.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,80 (Vortag: 2,79) Prozent. Der Rentenindex kletterte um 0,01 Prozent auf 122,39 Punkte. Der Bund Future gewann 0,01 Prozent auf 125,70 Punkte, gab später jedoch wieder nach. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2795 (Dienstag: 1,2763) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7816 (0,7835) Euro.Tsp

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