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So war der Tag: US-Daten trüben die Stimmung

Unerwartet schwache Daten vom US-Immobilienmarkt haben am Donnerstag die Aktienmärkte im Handelsverlauf belastet. Im August waren in den USA 5,1 Millionen Eigenheime verkauft worden, Analysten hatten mit 5,35 Millionen gerechnet.

Unerwartet schwache Daten vom US-Immobilienmarkt haben am Donnerstag die Aktienmärkte im Handelsverlauf belastet. Im August waren in den USA 5,1 Millionen Eigenheime verkauft worden, Analysten hatten mit 5,35 Millionen gerechnet. „Das ist schon eine deutliche Abweichung, das drückt den Markt“, sagten Händler. Allerdings bedeute das noch nicht, dass der Dax sein Jahreshoch wieder vollständig aus den Augen verloren habe, schränkte ein Börsianer ein. „In den letzten Tagen zog der Markt häufig in eine Richtung, viele Investoren mussten auf den Zug aufspringen und damit ging es ohne Nachrichten mal 30 bis 50 Punkte nach oben oder unten.“ Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsschluss 1,7 Prozent tiefer bei 5605 Zählern. Der M-Dax gab 2,1 Prozent auf 7205 Punkte nach, der Tec-Dax 2,3 Prozent auf 746 Zähler. Am amerikanischen Aktienmarkt ging es ebenfalls abwärts.

Zu den wichtigsten Gesprächsthemen unter den Börsianern zählten neben der am Wochenende anstehenden Bundestagswahl auch der Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser hatte im September zum sechsten Mal in Folge zugelegt und damit eine weitere Erholung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft signalisiert. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte, im Tagesverlauf habe zunächst lustloser Handel und Verkaufsdruck aus Asien den Dax in die Knie gezwungen. „Der frische Wind kam dann mit einigen Minuten Verspätung vom Ifo-Index.“ Erst die Daten vom US-Immobilienmarkt trübten dann wieder die Stimmung.

Zu den Gewinnern im Markt zählten die Papiere von Fresenius. Sie gewannen nach einer positiven Studie von Goldman Sachs ein Prozent. Die unterdurchschnittliche Kursentwicklung im Jahr 2009 sei eine übertriebene Reaktion auf den Verlust des Heparin-Monopols in den USA, schrieb Analyst Hans Bostrom in einer Branchenstudie. Der US-Pharmakonzern Hospira hatte kürzlich auf den US-Dialysemarkt das Monopol des Gerinnungshemmers Heparin von Fresenius geknackt.

Schwächster Wert im Dax war am Donnerstag der defizitäre Halbleiterkonzern Infineon mit einem Kursverlust von 5,4 Prozent. Die Freude der Anleger über die Rückkehr des Papiers in den Dax Anfang dieser Woche währte offenbar nur kurz.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,04 (Mittwoch: 3,11). Der Rentenindex Rex kletterte um 0,32 Prozent auf 122,63 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,25 Prozent auf 120,78 Punkte. Der Kurs des Euro gab leicht nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4768 (Mittwoch: 1,4783) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6771 (0,6765) Euro. Tsp

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