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So war der Tag: Wall Street fängt den Dax auf

Angesichts eines überraschend stabilen Handelsverlaufs an den US-Aktienmärkten hat sich der Dax am Freitag bis zum Schluss etwas erholt. Der deutsche Index, der zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent verloren hatte, notierte zuletzt 2,2 Prozent im Minus bei 4663 Punkten.

Angesichts eines überraschend stabilen Handelsverlaufs an den US-Aktienmärkten hat sich der Dax am Freitag bis zum Schluss etwas erholt. Der deutsche Index, der zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent verloren hatte, notierte zuletzt 2,2 Prozent im Minus bei 4663 Punkten. Dennoch verbuchte der Index damit im Laufe der Woche ein Plus von 6,4 Prozent.

An der Wall Street wurde positiv aufgenommen, dass die US-Regierung doch noch an einer Rettung der Autokonzerne General Motors, Chrysler und Ford arbeitet. Nachdem das Rettungspaket für die US-Autobranche am Donnerstagabend im Senat gescheitert war, hatten die US-Futures zwischenzeitlich wesentlich deutlicher nachgegeben. Doch die Aussicht, dass die Autobauer möglicherweise Gelder aus dem Banken-Rettungspaket bekommen könnten, sorgte für etwas Zuversicht an den Börsen. Ohnehin hätten einige Marktteilnehmer darauf gesetzt, dass am Wochenende doch noch eine Lösung für die US-Autobauer gefunden werde, sagte ein deutscher Händler.

Positiv fiel außerdem ins Gewicht, dass das Verbrauchervertrauen in den USA zuletzt unerwartet gestiegen ist.

In Frankfurt gehörten die Autowerte zu den größten Verlierern – bis zum Handelsschluss erholten sie sich aber. Daimler-Aktien sackten um bis zu 8,7 Prozent ab, BMW um bis zu 7,2 Prozent, VW-Titel verloren zeitweise 4,3 Prozent. Noch heftiger erwischte es die meisten Autozulieferer. Im M-Dax brach der Aktienkurs von Leoni zuletzt um mehr als 6,6 Prozent ein, Tognum rutschten um bis zu 15 Prozent ab, notierten bei Handelsschluss 0,8 Prozent im Minus. In Paris sackten Renault und Peugeot ebenfalls ab, und in Mailand gaben die Fiat-Aktien kräftig nach. GM und Ford verloren vorbörslich massiv, erholten sich aber wieder, nachdem über alternative Rettungswege spekuliert wurde.

Hiobsbotschaften kamen aus der Bankenbranche. JP-Morgan-Chef Jamie Dimon erklärte, das Umfeld für das Jahresende sei „einfach nur schrecklich“. Ferner hatte die Bank of America in der Nacht angekündigt, in den nächsten drei Jahren 30 000 bis 35 000 Stellen zu streichen. Im Dax verloren die Titel der Deutschen Bank daraufhin bis zu 8,5 Prozent, grenzten ihre Verluste dann aber auf 4,9 Prozent ein, die der Commerzbank 6,9 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,10 (Vortag: 3,15) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,39 Prozent auf 119,703 Punkte. Der Bund Future gewann 0,29 Prozent auf 122,86 Zähler. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3340 (Donnerstag 1,3215) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7496 (0,7567). Tsp

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