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Statistik: Wirtschaft schrumpft, Lebenshaltungskosten steigen

Die deutsche Wirtschaft ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im zweiten Quartal 2008 zum ersten Mal seit knapp vier Jahren wieder geschrumpft. Schuld daran sind vor allem die privaten Haushalte: Sie geben zu wenig aus. Das könnte daran liegen, dass die Lebenshaltungskosten gestiegen sind.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,5 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2008. In den ersten drei Monaten des Jahres war das BIP, das den Wert der im Inland erwirtschafteten Leistung misst, um 1,3 Prozent gestiegen. Einen Rückgang hatte die deutsche Wirtschaft zuletzt im dritten Quartal 2004 verzeichnet (minus 0,2 Prozent).

Vor allem rückläufige Konsumausgaben der privaten Haushalte und geringere Anlageinvestitionen waren nach Angaben der Statistiker im zweiten Quartal kennzeichnend. Demnach lagen vor allem die Bauinvestitionen deutlich unter denen im ersten Quartal. Positive Impulse seien indes vom Außenhandel gekommen, dies sei vor allem auf einen deutlichen Importrückgang zurückzuführen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte das BIP im zweiten Quartal 2008 um 3,1 Prozent zu, wie die Statistikbehörde erklärte. Kalenderbereinigt habe diese Zuwachsrate 1,7 Prozent betragen, weil im zweiten Quartal dieses Jahres drei Arbeitstage mehr zur Verfügung standen als im Vergleichsquartal 2007.

Lebenshaltungskosten gestiegen

Zugleich meldet das statistische Bundesamt, dass die Lebenshaltungskosten in Deutschland im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent zugelegt haben. Damit blieb die Inflationsrate auch im Juli auf dem höchsten Stand seit knapp 15 Jahren. Stärkste Preistreiber waren demnach erneut Energie und Nahrungsmittel, die mit einer Verteuerung um 15,1 und 8,0 Prozent weit über dem Vorjahresmonat lagen und gut zwei Drittel der gesamten Preissteigerungsrate erklären. Die Wiesbadener Statistiker bestätigten am Donnerstag ihre vorläufigen Angaben von Ende Juli.

Bei der Energie legten vor allem die Preise für Mineralölprodukte zu (plus 24,0 Prozent, davon leichtes Heizöl: plus 59,4 Prozent und Kraftstoffe plus 15,2 Prozent). Auch Gas (plus 8,1 Prozent) und Strom (plus 6,8 Prozent) verteuerten sich deutlich. Bei den Nahrungsmitteln waren Milchprodukte und Eier erheblich teurer als noch im Vorjahresmonat (plus 18 Prozent, davon Quark plus 28,4 Prozent und Schnittkäse plus 27,1 Prozent). Auch Schokolade verbuchte einen deutlichen Preisaufschlag mit einem Plus von 14,6 Prozent. (sba/AFP)

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