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Übernahmeangebot: Aktionäre der HRE lassen sich Zeit

Im Poker um die Verstaatlichung des maroden Immobilienkonzerns Hypo Real Estate haben die Aktionäre den Bund bis zuletzt hingehalten und die Spannung damit erhöht.

München / Berlin - Im Poker um die Verstaatlichung des maroden Immobilienkonzerns Hypo Real Estate haben die Aktionäre den Bund bis zuletzt hingehalten und die Spannung damit erhöht. Einen Tag vor dem Ende des Übernahmeangebots hatte erst ein kleiner Teil der Anleger seine Aktien zum Preis von 1,39 Euro an den Bund verkauft. Aktionärsvertreter rechneten zwar mit einem Endspurt am Montag. Ob dieser reicht, um Enteignungen zu vermeiden, wird sich aber erst bei der Bekanntgabe der Übernahmequote am Mittwoch zeigen. „Das Rennen ist offen“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Bis Montagmorgen hatte sich der Banken-Rettungsfonds Soffin im Namen der Bundesrepublik Deutschland insgesamt einen Anteil von 22,62 Prozent an der HRE gesichert und war damit noch ein gutes Stück von seinem Ziel entfernt. Er hofft darauf, mit dem Übernahmeangebot mindestens die Marke von 50 Prozent zu knacken. Dann könnte er mit seiner Mehrheit eine Kapitalerhöhung durchsetzen und die verbleibenden Aktionäre ohne juristische Probleme herausdrängen. Dieses sogenannte Squeeze Out ist bei Anlegern zwar alles andere als beliebt, aber dennoch ein übliches Prozedere bei Übernahmen.

Eine Enteignung hingegen wäre ein Novum. „Die Enteignung ist ein Tabubruch und muss unbedingt vermieden werden“, sagte Bergdolt. Öffentlich hat bislang nur der Großaktionär J.C. Flowers angekündigt, das Angebot nicht annehmen zu wollen, weil er den Preis für zu niedrig hält. Flowers bereitet eine Klage gegen die Enteignung vor. dpa

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