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US-Banken: Goldman-Sachs-Manager kassieren ab

Angestellte von Goldman Sachs haben in der Krise dick verdient. Sie stießen Aktien im Wert von 700 Millionen Dollar ab, nachdem der Staat der weltgrößten Investmentbank mit Milliarden geholfen hatte.

Manager der US-Großbank Goldman Sachs haben sich seit Herbst 2008 von vielen ihrer Aktien an dem eigenen Unternehmen getrennt und damit rund 700 Millionen Dollar verdient. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC. Eine Goldman-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern.

Nach Informationen der Zeitung seien die Verkäufe überwiegend in dem Zeitraum getätigt worden, in dem das Institut mit zehn Milliarden Dollar an staatlichen Hilfsgeldern gestützt worden sei. Demnach veräußerten die Banker zwischen September 2008 und April 2009 Aktien im Wert von 691 Millionen Dollar und damit deutlich mehr als vor Jahresfrist: Zwischen September 2007 und April 2008 seien lediglich Anteilsscheine im Umfang von 438 Millionen Dollar verkauft worden – und das, obwohl der Aktienkurs damals deutlich höher gewesen sei.

Besonders viele Aktien seien zwischen Dezember und Februar verkauft worden. Goldman-Titel notierten in diesem Zeitraum nahe einem Rekordtief, nachdem die Bank im Schlussquartal erstmals seit ihrem Börsengang 1999 in die roten Zahlen gerutscht war.

Nach dem Zusammenbruch des Konkurrenten Lehman Brothers hatte sich Goldman wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten von einer reinen Investmentbank in eine Geschäftsbank umwandeln müssen, um besseren Zugang zu staatlichen Hilfen zu erhalten.

Dennoch ist Goldman insgesamt deutlich besser durch die Finanzkrise gekommen als die meisten Konkurrenten. Im vergangenen Monat zahlte die Bank ebenso wie andere große Institute die staatlichen Hilfen an die Regierung zurück.

Das Bankhaus sorgte am Dienstag einmal mehr mit einem überraschend hohen Milliardengewinn für einen Paukenschlag. Es verdiente trotz anhaltender Wirtschaftskrise im zweiten Quartal unterm Strich 2,7 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro). Vor Ausschüttung der Vorzugsdividenden waren es sogar 3,4 Milliarden Dollar, wie Goldman Sachs in New York mitteilte.

Der Gewinn ist der höchste seit den Spitzenwerten der Bank im Rekordjahr 2007. Goldman Sachs hatte sich in der Krise schon bisher weit besser als der große Rest der Branche geschlagen. Die Bank schrieb lediglich in einem Quartal rote Zahlen. Vor einem Jahr lag der Quartalsgewinn bei 2,0 Milliarden Dollar.

Auch für viele andere US-Häuser werden in den nächsten Tagen wieder bessere Ergebnisse erwartet. Der Goldman-Erfolg gilt aber als unerreichbar.

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters

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