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US-Finanzcrash: IWF-Chef: "Für den Ernstfall wappnen"

Ein milliardenschweres Rettungspaket soll die USA aus der Finanzkrise hieven. Ihre Forderung an Europa es ihnen gleich zu tun, ruft kritische Stimmen auf den Plan: Dominique Strauss-Kahn, Chef des internationalen Währungsfonds, sieht die Krise auf Amerika beschränkt.

Angesichts der Turbulenzen auf dem US-Bankenmarkt hat der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, die Regierungen in Europa zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. "Es kann ratsam sein für die Europäer, sich für den Ernstfall zu wappnen", sagte Strauss-Kahn der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch. Insgesamt seien die europäischen Banken jedoch in "einer besseren Verfassung als die amerikanischen Institute".

So seien zum einen die Verluste der europäischen Geldhäuser bei ihren Spekulationen auf dem US-Immobilienmarkt bislang weniger hoch ausgefallen. Zum anderen gebe es in Europa vorwiegend Universalbanken, die anders als beispielsweise die US-Investmentbanken auf mehrere Geschäftsfelder setzten, sagte Strauss-Kahn. "Europa ist in diesem Sinne besser aufgestellt und darum weniger anfällig", sagte Strauss-Kahn weiter.

"Es ist höchste Zeit, eine Lösung für diese Systemkrise zu finden"

Der IWF-Direktor lehnte Forderungen der USA ab, auch andere Industriestaaten sollten Rettungsfonds zur Stützung ihrer Finanzmärkte auflegen und den Banken faule Kredite abkaufen: "Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich zuallererst um eine amerikanische Krise handelt und dass auch der größte Teil der Verluste in Amerika anfällt." Deswegen solle die "Aufgabe der Krisenbewältigung vor allem von den Vereinigten Staaten" erfüllt werden, sagte der IWF-Chef und mahnte die US-Regierung zur Eile: "Es ist höchste Zeit, eine Lösung für diese Systemkrise zu finden." In diesem Sinne begrüße der IWF die Pläne der USA zur Einrichtung eines 700-Milliarden-Dollar-Hilfsplans. (AFP/eb)

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