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Börse in Frankfurt.

© dpa

Vor Börsenbeginn: S&P 500 steigt auf Rekordhoch - Dax vorbörslich im Plus

Die Börsen steigen weltweit, der marktbreite US-Index S&P 500 steigt auf ein Rekordhoch, dem Dow Jones fehlen dafür nur noch 55 Punkte. Der Dax liegt am Mittwochmorgen vorbörslich im Plus

Von Andreas Oswald

Weltweit steigen die Börsen, der marktbreite US-Aktienindex S&P 500 ist am Dienstagabend auf ein Rekordhoch gestiegen, der Dow Jones steht kurz davor. Der deutsche Leitindex Dax liegt am Mittwochmorgen vor Börsenbeginn im Plus.

Hoffnung auf weitere lockere Geldpolitik

Angesichts der Spekulationen auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der Notenbanken dürfte sich der Dax laut Börsianern am Mittwoch weiter nach oben arbeiten. Frische Impulse für die Weltwirtschaft und damit auch die Aktienmärkte versprechen sich Börsianer derzeit unter anderem von der chinesischen Notenbank. Auch US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte zuletzt betont, die amerikanische Wirtschaft sei trotz des Aufschwungs noch länger auf Hilfe der Geldpolitik angewiesen.

Gute Konjunkturdaten treiben Dow Jones und S&P 500

Gute Konjunkturdaten waren es vor allem, die den marktbreiten US-Aktienindex S&P-500-Index am Dienstag auf ein Rekordhoch getrieben haben. Auch die anderen wichtigen Aktienindizes legten zu. Der ISM-Index hatte angezeigt, dass die Wirtschaft in den USA Fahrt aufnimmt. Dies weckte Börsianern zufolge unter den Anlegern Hoffnungen, dass die US-Konjunktur das strenge Winterwetter gut überstanden hat. Der S&P-500-Index stieg um 0,70 Prozent auf 1885,52 Punkte und schloss damit so hoch wie nie zuvor. Bei 1885,84 Punkten hatte er im Handelsverlauf den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht. Der Dow Jones Industrial rückte am Ende um 0,46 Prozent auf 16 532,61 Punkte vor und verzeichnete damit den dritten Gewinntag in Folge. Der wichtigste US-Index ist aktuell noch rund 55 Punkte von seinem Höchststand entfernt. Der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,74 Prozent auf 3658,40 Punkte an.

Janet Yellen hatte zum Wochenbeginn den Anstoß für den guten Start ins neue Quartal gegeben

Bereits am Montag hatten Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen für gute Stimmung unter den Anlegern gesorgt und damit den Grundstein für die Kursgewinne am Dienstag gelegt. Sie hatte zum Wochenauftakt eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik signalisiert, da die amerikanische Wirtschaft noch für „einige Zeit“ eine außergewöhnliche Unterstützung brauche. Die Lage am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft habe sich noch nicht normalisiert. An der Dow-Spitze kletterten die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco Systems am Dienstag um 3,96 Prozent auf 23,10 US-Dollar nach oben. Zu den weiteren Favoriten zählten die Titel des Unterhaltungskonzerns Walt Disney und des Flugzeugbauers Boeing, die um knapp beziehungsweise mehr als zwei Prozent stiegen.

Für die Aktien von Ford ging es um 4,62 Prozent nach oben. Die Absatzzahlen für März hatten die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der US-Primus General Motors (GM) hatte wegen Computerproblemen seine Absatzzahlen Stunden später als geplant vorgelegt. Demnach verkaufte der Konzern 4,1 Prozent mehr Fahrzeuge, wohingegen Experten nur mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet hatten. Das war allerdings nur ein schwacher Trost für die neue GM-Chefin Mary Barra, die wegen gravierender Pannen vor dem US-Kongress Rede und Antwort stehen muss. Sie entschuldigte sich für die defekten Zündschlösser, die zu tödlichen Unfällen mit GM-Modellen geführt hatten. Der Konzern musste dieses Jahr bereits 6,3 Millionen Autos zurückrufen. Die Papiere gaben um 0,23 Prozent nach. Seit Anfang des Jahres haben sie knapp 16 Prozent an Wert verloren. Klarer Spitzenreiter im S&P 500 waren die Titel von Intuitive Surgical, die um fast 13 Prozent anzogen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte einen neuen Operationsroboter des Medizintechnik-Unternehmens zugelassen.

Der Euro zeigt sich weiter stark

Der Euro profitierte von guten Konjunkturdaten aus Europa und wurde zuletzt bei 1,3794 US-Dollar gehandelt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben angesichts der erfreulichen Wirtschaftsdaten aus den USA um 10/32 Punkte auf 99 30/32 Punkte nach und rentierten mit 2,756 Prozent.

Bankenaufsicht entscheidet über strengere Vorschriften für US-Großbanken

Die US-Bankenaufsichtsbehörden wollen in der nächsten Woche über strengere Kapitalvorschriften für die größten Banken des Landes entscheiden. Das teilte die Notenbank Fed am Dienstag in Washington mit. Deren Gouverneursrat werde am 8. April die endgültigen Kapitalvorschriften beschließen.
Geplant ist, dass die größten amerikanischen Banken, darunter JPMorgan Chase und Citigroup, einen höheren Kapitalpuffer aufbauen sollen, als international vorgeschrieben. Die US-Notenbank Federal Reserve, die Einlagensicherung FDIC und die Behörde OCC wollen den acht führenden Banken eine Leverage Ratio von sechs Prozent vorschreiben. Das heißt, die Banken müssen für sechs Prozent ihrer Bilanzsumme Eigenkapital vorhalten. Das soll die Verschuldung der Geldhäuser beschränken. Der internationale Basel-III-Standard schreibt nur eine Quote von drei Prozent vor, ergänzend zu den übrigen, an den Risiken ausgerichteten Eigenkapital-Kennziffern. (mit Reuters und dpa)

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