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Wirtschaft: Finanzierung der Trasse zwischen Berlin und Hamburg bleibt umstritten

Auch nach den kritisch-distanzierten Äußerungen von Bahn-Aufsichtsratschef Dieter Vogel zum Transrapid-Projekt Berlin-Hamburg ist der Schwebezustand um das Magnetbahn-Vorhaben nicht beendet. Eine Sprecherin der Deutsche Bahn AG erklärte, man befinde sich nach wie vor in intensiven Verhandlungen mit der Industrie.

Auch nach den kritisch-distanzierten Äußerungen von Bahn-Aufsichtsratschef Dieter Vogel zum Transrapid-Projekt Berlin-Hamburg ist der Schwebezustand um das Magnetbahn-Vorhaben nicht beendet. Eine Sprecherin der Deutsche Bahn AG erklärte, man befinde sich nach wie vor in intensiven Verhandlungen mit der Industrie. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob eine aus Kostengründen nur einspurig angelegte Transrapid-Strecke fahrplantechnisch und betriebswirtschaftlich einen Sinn machen kann.

Vogel, bis zur Fusion mit Krupp Vorstandschef des Transrapid-Konsortialführers Thyssen, hatte sich in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" klar gegen die Einspur-Variante ausgesprochen, die Ex-Bundesverkehrsminister Franz Müntefering Ende September ins Spiel gebracht hatte. Damit werde versucht, "einen lahmen Gaul ins Rennen zu schicken". Wenn man eine neue Technologie wolle, müsse man sich entweder ganz oder gar nicht zu ihr bekennen, sagte Vogel. Die vorgeschlagene einspurige Strecke stelle alles in Frage. Bei einer einspurigen Lösung verlängerten sich die Taktzeiten, die Ausfallrisiken würden höher, und die Attraktivität würde nicht ausreichen, um genügend Nutzer zu gewinnen.

Vogel hält die zwischen Hamburg und Berlin geplante Magnetschwebebahn grundsätzlich mit rund neun Milliarden DM nicht für zu teuer. "Umgerechnet ergibt die neue Summe genau jene, die auch ein Kilometer ICE-Strecke kostet, nämlich 30 Millionen DM", erklärte er. "Wenn eine ICE-Strecke dafür gebaut wird, protestiert niemand".

Wie berichtet soll die Entscheidung über die einspurige Streckenvariante der Transrapid-Verbindung Berlin-Hamburg bis zum Jahresende fallen. Der neue Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt hatte Ende vergangener Woche einen Beschluss bis Weihnachten in Aussicht gestellt. Unter den Fachleuten ist umstritten, inwieweit mit der einspurigen Variante das vom Bund vorgegebene Einsparpotenzial tatsächlich realisiert werden kann. Der Bund will nicht mehr als 6,1 Milliarden DM für den Fahrweg ausgeben.

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