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Finanzkrise: Ackermann fordert mehr Selbstkritik von Banken

Josef Ackermann geht mit den Kreditinstituten angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise hart ins Gericht. Der Chef der Deutschen Bank fordert die Branche auf sich so zu verhalten, dass sie Vertrauen zurückgewinnt. Dabei geht es seiner Ansicht nach auch um die Gehälter der Banker.

Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hat die Bankenbranche nach einem Zeitungsbericht zu mehr Selbstkritik aufgefordert. "Wir müssen uns ehrlich zu den Fehlern bekennen, die gemacht wurden, sowie zu den Lehren aus der Krise und zu den nun erforderlichen Lösungsmaßnahmen", sagte Ackermann laut Redemanuskript bei einer Preisverleihung, aus dem der Berliner Tagesspiegel vorab zitierte. Den Banken müsse es jetzt darum gehen, dass Vertrauen der Öffentlichkeit zurück zu gewinnen. Darauf müssten die Geschäftsentscheidungen, aber auch "unser aller Verhalten sowie Form und Struktur unserer Vergütung ausgerichtet sein". Ackermann sollte vom Magazin "Euromoney" für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.

Die Banken dürfen nach Ansicht Ackermanns nicht zum "Business as usual" zurückkehren. "Es gibt Lektionen aus der Krise, die wir nicht ignorieren dürfen", erklärte der Deutsche Bank-Chef. Ackermann selbst war im Frühjahr wegen hoher Renditeziele für sein Unternehmen stark in die Kritik geraten. Die Deutsche Bank war damals nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2008 gerade erst in die Gewinnzone zurückgekehrt. Kritiker hatten Ackermann vorgeworfen, mit den angestrebten 25 Prozent Eigenkapitalrendite vor Steuern die Gier unter Bankern wieder anzufachen. (sf/dpa)

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