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Finanzkrise: Berliner Unternehmer vorsichtig optimistisch

Ein schwieriges Jahr ist überstanden, aber jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels. So resümierte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB), am Mittwoch die aktuelle Lage in der Hauptstadt und dem Umland.

Von Anna Sauerbrey

Zwar habe man im vergangenen Jahr teils zweistellige Umsatzrückgänge verkraften müssen, eine Branchenumfrage zeige aber auch vorsichtigen Optimismus.

Nach Ansicht der UVB war der Tiefpunkt der Rezession in der ersten Jahreshälfte 2009 erreicht. Insgesamt ging der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe um sieben Prozent in Berlin und um rund zehn Prozent in Brandenburg zurück. Die Zahl der Insolvenzen stieg deutlich an, wie das Statistische Landesamt mitteilte. 1500 Unternehmen, etwa ein Zehntel mehr als 2008, mussten im vergangenen in der Region Insolvenz anmelden.

Entlassungen in der Stammbelegschaft habe es dennoch kaum gegeben, sagte Amsinck. „Die Unternehmer haben ein hohes Maß an Verantwortung gezeigt.“ Auch mit Hilfe der Kurzarbeit. Der Verbandsgeschäftsführer räumte aber ein, dass die Zahl der Zeitarbeiter „in erheblichem Maße“ gesunken sei. Konkrete Zahlen nannte er nicht.

Auch in diesem Jahr wollen die meisten Unternehmen in der Region ihre Belegschaft halten. Das ergab die jüngste Umfrage der UVB. Die Unternehmen rechnen mit einer leichten Steigerung der Aufträge, und auch die Umsätze betreffend zeigten sich viele zuversichtlich. Investitionen seien aber schwierig. „Die Unternehmen spüren die Zurückhaltung bei der Kreditvergabe“, sagte Amsinck. Er verband seinen Jahresbericht mit mehreren Forderungen an die Politik. Vor allem müssten Investitionen dauerhaft erhöht werden. Die Investitionsquote in Berlin sei mit sieben Prozent zu niedrig.

Amsinck betonte ferner, dass Land Berlin gebe einen zu hohen Anteil seines Haushalts für Sozialleistungen aus, dieser Posten müsse reduziert werden. Auch der Fachkräftemangel werde in den kommenden Jahren ein gravierendes Problem werden, sollten weiterhin so viele Schüler und Studenten keine Abschlüsse erreichen. Schließlich forderte der UVB-Geschäftsführer die Stärkung der Industrie und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der A100.

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