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Finanzkrise: Fünf Milliarden für US-Autozulieferer

Die US-Regierung pumpt weiteres Geld in die schwer angeschlagene Autobranche des Landes. Mehr als der Hälfte der Konzerne droht noch in diesem Jahr die Insolvenz.

Die US-Regierung brachte am späten Donnerstag ein fünf Milliarden Dollar (rund 3,65 Milliarden Euro) schweres Hilfsprogramm für die Zulieferer auf den Weg. Es solle sichergestellt werden, dass die heimischen Autobauer weiterhin mit den benötigten Teilen versorgt würden, begründete Finanzminister Timothy Geithner den neuerlichen Griff ins Staatssäckel. Laut einer nahezu zeitgleich veröffentlichten Studie der Managementberatung A.T. Kearney droht mehr als der Hälfte der US-Autozulieferer in diesem Jahr die Insolvenz.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums arbeiten in der Zulieferbranche 500.000 Menschen. Die US-Autoindustrie steckt derzeit in der schwersten Krise ihrer Geschichte. Im Februar waren die Verkäufe für manchen Hersteller um mehr als die Hälfte eingebrochen. Selbst kräftige Rabatte konnten die Amerikaner in der Wirtschaftskrise nicht zum Kauf animieren. Der einst unumstrittene Branchenprimus General Motors (GM) muss mittlerweile genauso vom Staat gestützt werden wie der kleinere Rivale Chrysler. Einzig der dritte im Bunde, Ford, hält sich noch aus eigener Kraft.

Aus dem ursprünglich nur für die Finanzbranche gedachten Rettungspaket sind bereits Milliarden an GM und Chrysler geflossen, über weitere Hilfen wird verhandelt. Die Zulieferer hatten ursprünglich eine höhere Summe gefordert, nämlich 25,5 Milliarden Dollar. Mit den jetzt gewährten Krediten und Garantien soll sichergestellt werden, dass die Zulieferer auch bei der Insolvenz eines ihrer Kunden ihre Rechnungen bezahlt bekommen. Damit soll eine Kettenreaktion vermieden werden. Zudem können die Unternehmen ihre Forderungen gegen eine Gebühr an den Staat abtreten. Der Vorteil wäre, dass sie direkt Geld bekämen, um etwa ihre Mitarbeiter zu bezahlen. (mpr/dpa)

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