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Finanzkrise: Land setzt auf Privatisierung der HSH

Schleswig-Holstein sperrt sich gegen eine aktive Rolle bei der Konsolidierung der Landesbanken und setzt weiter auf eine Privatisierung der angeschlagenen HSH-Nordbank. An einer Fusion ist Kiel nicht interessiert.

Berlin - „Unser Ziel ist weiterhin die Privatisierung der Bank“, sagte Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) dem „Handelsblatt“. Infrage käme dabei ein Verkauf des weltgrößten Schiffsfinanzierers an einen Investor oder eine Privatisierung via Börse. Entsprechende Pläne musste die Bank zunächst nach milliardenschweren Verlusten begraben.

Hamburg und Schleswig-Holstein halten nach einer Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro zusammen 85 Prozent an der Bank. Mit den Privatisierungsplänen gibt Schleswig-Holstein zu erkennen, dass es an der vom Bund und den Sparkassen betriebenen Konsolidierung der noch sieben selbstständigen Landesbanken kein Interesse hat. Hamburg ist nach Informationen der Zeitung ebenfalls für eine Privatisierung.

Nach einem Verlust von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2008 war die Landesbank auf die Hilfe der Eigner angewiesen. Die EU-Kommission hat die Hilfen gebilligt, wird aber auf Basis eines Umstrukturierungskonzepts, das bis Ende August vorliegen muss, über Auflagen entscheiden. Das Konzept der HSH sieht eine Halbierung der Bilanzsumme auf 100 Milliarden Euro sowie die Schaffung einer Kern- und Abbaubank vor.

„Wenn die Entwicklung so weitergeht, mache ich mir um die Zukunft der Bank wenig Sorgen“, sagt Wiegard. Wenn die Wirtschaft in Asien wieder Tritt fasse, wirke sich das auch positiv auf das wichtige Schiffs- und Transportgeschäft aus. „Wenn die Bank nicht auf dem richtigen Weg wäre, wie hätten wir dann renommierte Experten wie Hilmar Kopper als Aufsichtsratschef gewinnen können?“, sagte der Finanzminister.

Obwohl er sich gewünscht hätte, dass Bank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher auf die umstrittene Einmalzahlung von 2,9 Millionen Euro verzichtet hätte, habe es gute Gründe gegeben, an Nonnenmacher festzuhalten, sagte Wiegard. Einen solchen Risikoexperten müsse man erst einmal bekommen. Der Vorstandschef habe sich zudem mit der neuen Gehaltsregelung von 500 000 Euro einverstanden erklärt. Der Steuerzahler habe für die Bank noch keinen Cent ausgegeben. HB

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