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Finanzkrise: Millionen-Boni fließen wieder

Ein Jahr nach dem Kollaps von Lehman Brothers machen sich Banken mit garantierten Bonuszahlungen wieder gegenseitig die Mitarbeiter streitig. Das gilt für die internationale Finanzwelt, aber auch für Deutschland.

An den mitunter millionenschweren Zahlungen für Investmentbanker hierzulande beteiligen sich Branchenkennern zufolge auch die Filialen der staatlich gestützten US-Banken Citigroup und Merrill Lynch sowie die WestLB. Auf zum Teil aggressiver Mitarbeitersuche in Deutschland befänden sich zudem auch die Deutsche Bank, Barclays, BNP Paribas und Société Générale. Die Institute wollten das nicht kommentieren.

Vor allem an der New Yorker Wall Street fließen wieder üppige Sonderzahlungen. Aller internationaler Aufregung um überzogene Boni zum Trotz planen die führenden US-Banken in diesem Jahr offenbar sogar Rekord-Gehälter. Nach Berechnungen des „Wall Street Journals“ könnten alleine die größten US-Finanzkonzerne 2009 zusammen 140 Milliarden Dollar (94 Milliarden Euro) Gehalt ausschütten – mehr als je zuvor. Zu den Instituten mit Rekordgehältern zählen nicht nur vergleichsweise gut dastehende US-Banken wie JP Morgan Chase oder Goldman Sachs. Auch die mit jeweils 45 Milliarden Dollar vom Staat gestützten Konzerne Citigroup und Bank of America sind dabei.

„Die Gesetze der Branche, von denen man dachte, sie seien überkommen, haben noch immer Gültigkeit“, sagte ein führender Headhunter dem „Handelsblatt“. Und: „Wer nicht mitmacht, kann gleich dichtmachen.“ Auch Michael Bursee von der Personalberatung Kienbaum räumt ein: „Wir erleben nach wie vor im Investmentbanking, dass zum Teil mehrjährige Prämien garantiert werden.“

Genau das hatten die Regierungschefs der führenden 20 Industrie- und Schwellenländer (G 20) in Folge der Krise zum Tabu erklärt – sie fordern international eine risikoabhängigere und langfristigere Ausrichtung der Prämien. HB/dpa

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