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Finanzkrise: US-Verbraucher vertrauen auf die Zukunft

Überraschende Zahlen aus den USA: Das Konsumklima ist weitaus besser als erwartet. Auch die Häuserpreise steigen wieder. Experten warnen vor verfrühtem Optimismus.

In den USA mehren sich die Zeichen für eine konjunkturelle Erholung: Zum einen hat sich das Konsumklima im August unerwartet deutlich aufgehellt. Der Index für das Verbrauchervertrauen stieg um 6,7 auf 54,1 Punkte. Zum anderen zeigt auch der lange darniederliegende Immobilienmarkt Erholungstendenzen. Die Preise von Wohnimmobilien in einigen städtischen Ballungsgebieten sind weiter gestiegen.

Die Stimmung der Verbraucher gilt als zentraler Indikator für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Das dafür zuständige Conference Board, ein Institut der Privatwirtschaft, hatte rund 5000 Haushalte befragt und nun den höchsten Wert seit Mai ermittelt. Noch im Februar war die Verbraucherstimmung als Folge der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Jahrzehnten auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1967 gefallen.

Als Grund für den derzeitigen Anstieg wurden die besseren Konjunkturaussichten genannt. Andere Experten begründeten die Aufhellung der Stimmung mit den vergleichsweise positiven Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Im Juli betrug die Arbeitslosenquote 9,4 Prozent, obwohl zunächst mit mehr Arbeitslosen gerechnet worden war.

Die Regierung geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit trotz der erhofften Konjunkturwende gegen Ende des Jahres auf zehn Prozent ansteigen und dann vorerst auf diesem Niveau verharren wird. Zugleich erwartet die Rechnungsstelle des US-Präsidialamtes, dass die Wirtschaft nächstes Jahr wieder erstarkt und um zwei Prozent wachsen wird. 2011 soll sogar ein kräftiges Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,8 Prozent erreicht werden.

Dazu passt, dass Einfamilienhäuser in den 20 größten US-Städten im Juni schon wieder 1,4 Prozent mehr kosteten als noch im Mai. Dies geht aus dem Index von S&P/Case-Shiller hervor. Auch hier hatten Analysten lediglich mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.

Damit erholt sich der Immobilienmarkt wieder langsam – und macht damit auch wieder Hoffnung auf ein Ende der Rezession in den Vereinigten Staaten. Dort war die Wirtschaft unter anderem wegen der Krise am Häusermarkt in die Krise gestürzt. Nun fielen die Preise binnen Jahresfrist mit 15,4 Prozent deutlich weniger stark als erwartet.

Experten warnen jedoch vor überzogenen Hoffnungen. So sei das Konsumniveau, auf dem sich die Verbesserungen einstellen, nach wie vor äußerst niedrig. Zum anderen seien die Immobilienpreise noch lange nicht auf dem ursprünglichen Stand. Seit dem Höhepunkt des Booms im Jahr 2006 haben sich Wohnungen und Häuser in den 20 Großräumen um insgesamt 45,3 Prozent verbilligt.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters 25.8.2009

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