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Porsche

© dpa

Finanzkrise: VW und Porsche müssen weniger Autos bauen

Die Absatzkrise zwingt deutsche Autohersteller zu weiteren Einschnitten. VW erwägt eine verlängerte Weihnachtspause. Und selbst beim erfolgsvewöhnten Luxuswagenbauer Porsche stehen die Bänder teilweise still.

Der Autobauer VW will angesichts der Verkaufskrise der Autobranche die Produktion im Stammwerk Wolfsburg für mehr als drei Wochen stoppen. Zwischen Vorstand und Betriebsrat sei derzeit eine verlängerte Weihnachtspause vom 18. Dezember bis zum 11. Januar "in der Diskussion", sagte ein VW-Sprecher am Dienstag in Wolfsburg. Betroffen von dem Produktionsstopp wären 16.000 der insgesamt 44.000 Mitarbeiter an dem niedersächsischen Fertigungsstandort. Darüber hinaus sei noch ein eintägiger Produktionsstopp am 5. Dezember im Gespräch.

Alle in Wolfsburg gefertigten Modelle sind in die Überlegungen einbezogen, wie eine Sprecherin sagte. Im Stammwerk werden der Golf und der Golf Plus sowie Tiguan und Touran bei der VW-Tochter Auto 5000 gefertigt. Im vorigen Jahr hatte VW vom 24. Dezember bis 8. Januar Ferien.

Bänder für den 911 ruhen

Auch bei Porsche stehen die Bänder im Stammwerk Stuttgart- Zuffenhausen mehrere Tage still. "Da die Arbeitszeitkonten der Porsche-Mitarbeiter wegen der hohen Produktionsauslastung im letzten Jahr gut gefüllt sind, ist der Ausgleich ohne Kurzarbeit möglich", sagte ein Unternehmenssprecher. Einen ersten "Stillstand" habe es am vergangenen Freitag gegeben. Bis Ende Januar sollen sieben weitere folgen. Dadurch sollen rund 1280 Autos der Baureihe 911 weniger produziert werden.

Bei BMW sollen neben den Zeitarbeitsstellen weltweit bis Ende des Jahres auch 3100 Stellen bei der Stammbelegschaft wegfallen, davon 2500 in Deutschland. BMW hat sich in diesem Jahr von 5500 Zeitarbeitern getrennt - das waren 500 mehr als geplant. Von den Kürzungen bei der Leiharbeit sei vor allem der Standort Leipzig betroffen, wo derzeit nur im Einschichtbetrieb gearbeitet werde, sagte ein Sprecher. Der bayerische Hersteller hatte angekündigt, seine Produktion in diesem Jahr um 65.000 Fahrzeuge kürzen zu wollen. Neben dem Stammwerk in München und dem Werk Leipzig hat BMW auch Standorte in Dingolfing, Regensburg, Landshut und Berlin.

Wegen der Absatzkrise der Autobranche hatten bereits mehrere deutsche Hersteller verlängerte Weihnachtspausen oder Kürzungen in der Produktion angekündigt. So legt etwa Daimler an all seinen 14 deutschen Standorten über Weihnachten ein vierwöchige Zwangspause bis zum 12. Januar ein. Ford meldete Anfang November in Teilen seiner Motorenfertigung in Köln für fünf Wochen Kurzarbeit an. (jg/sf/dpaAFP)

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