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Wirtschaft: Firmen erhalten Nachhilfe fürs Internet

Rexrodt stellt 25 Mill.DM Fördergelder bereit / Hälfte der Unternehmen schon im Netz präsent BONN/HAMBURG (AP).

Rexrodt stellt 25 Mill.DM Fördergelder bereit / Hälfte der Unternehmen schon im Netz präsent

BONN/HAMBURG (AP).Die deutsche Wirtschaft soll mit Hilfe von staatlichen Fördermillionen im boomenden Internetgeschäft eine stärkere Position erobern.Wirtschaftsminister Günter Rexrodt stellte am Donnerstag in Bonn eine Initiative Elektronischer Geschäftsverkehr vor, um Einkaufen und Bezahlen im weltweiten Datennetz aus den Kinderschuhen zu holen.Werbung im Internet ist hingegen für die meisten deutschen Unternehmen schon selbstverständlich, wie eine aktuelle Studie ergab. Rexrodts Initiative, die das Bundeskabinett am Mittwoch billigte, sieht die Bereitstellung von zehn Mill.DM für Internet-Förderzentren und 15 Mill.DM zur Unterstützung von Modellprojekten vor.Der Minister begründete die Maßnahmen mit dem noch recht geringen Anteil deutscher Unternehmen am elektronischen Handel.Das Ausland, insbesondere die USA, sei da schon viel weiter.In der Bundesrepublik gebe es aber "ordentliche Zuwachsraten". Das weltweite Marktpotential einschließlich der per Internet bestellten Güter wird einer Studie zufolge auf 500 Mrd.DM geschätzt, der deutsche Anteil daran auf 25 Mrd.DM oder fünf Prozent.Keine Statistik gibt es Rexrodt zufolge bislang darüber, wie viele Arbeitsplätze das Internetgeschäft schon geschaffen hat und noch schaffen wird.Die Förderzentren sollen dem FDP-Politiker zufolge die vielfach noch vorhandenen Hemmschwellen der Wirtschaft abbauen helfen und gleichzeitig vorbildliche Lösungen zeigen.Insgesamt umreißt die Initiative elf Handlungsfelder, darunter den Schutz geistigen Eigentums, die Sicherheit des elektronischen Rechtsverkehrs und digitale Signaturen.Rexrodt versprach nachdrücklich, sich gegen staatliche Eingriffe in Verschlüsselungstechnologien einzusetzen.Auch solle der Handel im Internet zollfrei sein, soweit es den Transport von Daten betreffe.Nichts ändern werde sich an der Abgabepflicht für Güter, die zwar elektronisch bestellt, aber auf klassischem Weg ausgeliefert würden. Neben den klassischen Mediengattungen wie Zeitschriften, TV und Hörfunk hat sich das Internet bei den meisten deutschen Unternehmen schon als fester Bestandteil der Werbung etabliert.Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Gruner und Jahr ist mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen mit einer eigenen Webseite im Internet präsent.Von den verbleibenden Firmen planen fast zwei Drittel einen Internetauftritt. Auch wenn der Online-Werbeumsatz 1997 nach Schätzung von Gruner und Jahr erst bei etwa 20 Mill.DM liegen wird, gehen mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen davon aus, daß der Bereich in fünf Jahren eine wesentlich größere Bedeutung haben wird.Einige meinen, daß Onlinewerbung bis dahin gleichbedeutend mit Inseraten in Printmedien oder Fernsehspots sein wird.Insgesamt wird mit Werbung ein Umsatz von rund 21 Mrd.DM im Jahr gemacht.

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