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Firmenübernahme: Kraft übernimmt Cadbury

Der amerikanische Konzern Kraft Foods übernimmt nach langen Verhandlungen den britischen Schokoladenhersteller Cadbury. Damit entsteht der größte Süßwarenkonzern der Welt.

Nach langwierigen Verhandlungen haben sich Kraft Foods und Cadbury über ihren Zusammenschluss geeinigt. Kraft-Chefin Irene Rosenfeld habe in London bis tief in die Nacht Gespräche mit dem Cadbury-Vorsitzenden Roger Carr und dem Chef des britischen Süßwarenherstellers, Todd Stitzer, geführt. Kraft bezahle nun 840 Pence je Aktie, teilten die Briten mit. 500 Pence je Aktie würden in bar gezahlt, dazu kämen je 0,1874 neue Kraft-Aktien. Das entspricht einer Gesamtsumme von 11,5 Milliarden Pfund (13,1 Milliarden Euro).

Cadbury hatte zuvor eine feindliche Offerte von Kraft über 10,4 Milliarden Pfund als "lächerlich" zurückgewiesen und sich vehement gegen eine Übernahme gestemmt. Britische Gewerkschaften fürchten, dass weltweit Tausende der etwa 45 000 Jobs bei Cadbury wegfallen.

Kraft-Chefin Irene Rosenfeld betonte jedoch, "großen Respekt vor Cadburys Marken, Erbe und Mitarbeitern" zu haben. Der britische Premierminister Gordon Brown sagte, die Regierung sei entschlossen, Jobs zu sichern. Cadbury ist der bekannteste Süßwarenproduzent Großbritanniens, die Firma existiert seit 1824. Zu Kraft gehören unter anderem Milka- und Toblerone-Schokolade, Philadelphia-Käse und Jacobs-Kaffee.

Sollte der Zusammenschluss  gelingen, muss Cadbury auf Druck der EU-Wettbewerbshüter einen Teil des Schokoladengeschäfts in Osteuropa verkaufen, um nicht übermächtig zu werden. Gemeinsam würden Kraft und Cadbury auf einen Umsatz von umgerechnet 50 Milliarden Euro kommen.

In den Übernahmekampf hatten sich im Laufe der Monate gleich mehrere andere Lebensmittel-Konzerne eingemischt. So hatten auch die direkten Konkurrenten Hershey aus den USA und Ferrero aus Italien Interesse an Cadbury angemeldet. Sie konnten eine Übernahme jedoch nicht finanzieren. Kraft verkauft sein Geschäft mit Tiefkühlpizzen, um genügend Kapital für den Deal zu sammeln – ausgerechnet an den Schweizer Rivalen Nestlé.

Widerstand droht allerdings noch vom Kraft-Hauptaktionär Berkshire Hathaway mit Investorenlegende Warren Buffett an der Spitze. Der fürchtet, dass Kraft zu viel für Cadbury zahlt.

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa

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