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Hartmut Mehdorn will bei Air Berlin weiter sparen. Stehen nun 900 Jobs auf der Kippe?

© dpa

Fluggesellschaft: Air Berlin bereitet Belegschaft auf weitere Einschnitte vor

Hohe Treibstoffkosten, verzögerter Hauptstadtflughafen, schwacher Euro: Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin sieht zahlreiche Probleme, um endlich aus der Verlustzone zu fliegen. Deshalb soll weiter gespart werden. Müssen mehr als 900 Mitarbeiter gehen?

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin stellt ihre Mitarbeiter auf weitere Einschnitte ein. Im Zuge des neuen Sparprogramms „Turbine 2013“ durchleuchte der Konzern „Strukturen und Arbeitsabläufe nach weiteren Potenzialen für Kosteneinsparungen“, erklärte Unternehmenschef Hartmut Mehdorn am Donnerstag in Berlin. „Dabei sind auch Einschnitte nicht auszuschließen.“ Air Berlin hatte bereits am Mittwochabend die Eckpunkte seiner Geschäftszahlen für das dritte Quartal von Juli bis September vorgestellt und am Donnerstag seinen ausführlichen Quartalsbericht veröffentlicht. Der Konzern konnte den Angaben zufolge seinen Gewinn mehr als verdoppeln von 30,2 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 66,6 Millionen Euro im diesjährigen Vergleichszeitraum. Der Umsatz stieg um rund 1,4 Prozent auf fast 1,4 Milliarden Euro.

Konzernchef Mehdorn sieht die positive Entwicklung der Geschäftszahlen als Ergebnis des ersten Sparprogramms „Shape & Size“. „Damit sind wir auf dem richtigen Weg, die Reise ist aber noch nicht zu Ende“, erklärte Mehdorn. Ziel von Air Berlin bleibe es, ab kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Die Fluggesellschaft hatte die Geschäftsjahre seit 2008 stets mit einem Verlust abgeschlossen.

Air Berlin stehe nach wie vor unter erheblichem finanziellen Druck, betonte Mehdorn. Das Unternehmen belasteten hohe Treibstoffkosten, die Verschiebung des Starttermins für den neuen Berliner Großflughafen BER, der schwache Euro und die trüben Aussichten für die Konjunktur. Deswegen sei das zweite Sparprogramm „Turbine 2013“ nötig, mit dem sich die Fluggesellschaft auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren wolle. Nur so könne Air Berlin ab 2013 tatsächlich die roten Zahlen verlassen. Medienberichten zufolge will Air Berlin im Zuge von „Turbine 2013“ rund 900 Stellen streichen.

Air Berlin kündigte an, sich von der Mehrheit seines Vielfliegerprogramms „topbonus“ zu trennen. Dazu befinde sich das Unternehmen in „fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem Investor“. Das Programm werde in ein eigenes Unternehmen ausgelagert. Eine Mehrheitsanteil an dem Unternehmen soll dann verkauft werden. (AFP)

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