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© AFP

Wirtschaft: Fluggesellschaften im Kaufrausch

Luftfahrtkonzerne sammeln bei der Branchenschau in Le Bourget Bestellungen in Milliardenhöhe ein

Paris - Mit Aufträgen in Milliardenhöhe für den europäischen Flugzeugbauer Airbus und seinen US-Konkurrenten Boeing hat am Montag in Le Bourget bei Paris die weltweit größte Luftfahrtschau begonnen. Allein für die sparsamere Neo-Variante seiner A320-Flugzeugfamilie gab Airbus am Montag den Absatz von 90 Maschinen bekannt – 60 für die Leasinggesellschaft von General Electric, 30 für die skandinavische SAS. Saudi-Arabien orderte vier A330-300 für rund 630 Millionen Euro.

Eine wichtige Order kam von unbekannt gebliebenen Auftraggebern für die jüngste Version von Boeings mehr als 40 Jahre altem Jumbo-Jet. Für die 747-8 Intercontinental – das längste Passagierflugzeug der Welt – hätten zwei Kunden feste Bestellungen und Vorverträge für 17 Exemplare unterzeichnet, teilte das US- Unternehmen mit. Laut Preisliste wäre das ein Gesamtwert von 5,4 Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Euro). Das Flugzeug fasst im Drei-Klassen-Konzept 467 Passagiere und tritt gegen den noch größeren, doppelstöckigen Airbus A380 an. Außerdem plant der Flugzeugfinanzierer Air Lease Corporation (ALC) die Bestellung von 29 Maschinen.

Insgesamt prägte Optimismus den Auftakt der 49. Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse. „Die Luft- und Raumfahrtindustrie schaut nach der globalen Krise wieder nach vorne und konzentriert sich auf internationales Wachstum“, heißt es in einer Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger. Eröffnet wurde der Auftragsreigen in Le Bourget von US-Hersteller Boeing, der mit einer laut Preisliste 1,7 Milliarden Dollar schweren Order von Qatar Airways für sechs Maschinen des Typs 777-300 ER punktete.

Beflügelt durch den Aufschwung in der Luftfahrt erwarten die Hersteller im Laufe der kommenden Tage weitere Großaufträge. Im Bereich der Kurzstrecken-Verkehrsflugzeuge sind neben den Chinesen auch Brasilianer, Kanadier und Russen mit Neuentwicklungen vertreten. Sie fordern mit ihren Produkten die globale Vorherrschaft der Rivalen Airbus und Boeing. Die brasilianische Fluglinie TAM orderte für ihre künftige Flotte aus 27 Airbus A350 bei Rolls-Royce Triebwerke für insgesamt 2,2 Milliarden Dollar.

Die Leasingfirma GE Capital Aviation Services (Gecas) kauft 15 Turboprop-Verkehrsflugzeuge vom Typ ATR 72-600 und zeichnet Optionen für 15 weitere im Wert von 680 Millionen Dollar, gab ATR bekannt. Das vor 30 Jahren von der europäischen EADS und der italienischen Alenia (Finmeccanica) gegründete Gemeinschaftsunternehmen ist Weltmarktführer beim Bau zweimotoriger Turboprop-Verkehrsflugzeuge.

Aus Deutschland sind 79 Unternehmen in Le Bourget vertreten, wie der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) berichtete. Mit dabei war auch Air Berlin, die nach der Messe den Boeing 787 „Dreamliner“ nach Berlin bringt. Am 25. Juni soll der Langstreckenjet auf dem Flughafen Tegel vorgestellt werden. Ausgeliefert werden soll die erste von 15 bestellten Maschinen dieses Typs dann im Jahr 2014. dpa

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