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Wirtschaft: Flughafen Schönefeld soll 40 000 neue Jobs schaffen

Senat: Wichtigstes Wirtschaftsprojekt der Dekade

Berlin - Der geplante Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld soll der Region zehntausende neue Arbeitsplätze bringen. Das erklärten Vertreter der Wirtschaft am Montag in Berlin. „Im Jahr 2012 werden allein auf dem Flughafen selbst 18 400 Beschäftigte arbeiten“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Eric Schweitzer. Darüber hinaus entstünden im Umfeld des Flughafens weitere Jobs, so dass 2012 mit insgesamt 73 000 Arbeitsplätzen zu rechnen sei. Dies wären im Saldo 40 000 mehr als heute. Ähnlich sieht das auch der Senat. „Der Flughafen BBI wird die Jobmaschine für Berlin“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch. „Er ist das wichtigste Wirtschaftsprojekt dieser Dekade.“

Bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können, müssen jedoch noch die letzten juristischen Hürden genommen werden. Derzeit warten die Beteiligten auf die alles entscheidende Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht im Februar 2006. Dabei geht es um Klagen von Anwohnern, unter anderem wegen des Lärmschutzes. Eine Entscheidung will das Gericht in der ersten Jahreshälfte 2006 fällen, eine Revision ist danach nicht mehr möglich.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts betonte auch der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB), Gerd von Brandenstein. Als positives Beispiel nannte er München: „Dort gehören die flughafennahen Gemeinden zu den wachstumsstärksten der Region.“ Auch in Berlin könnten sich zahlreiche Unternehmen, vor allem aus der Luft- und Raumfahrtbranche, in der Nähe von Schönefeld ansiedeln.

Im Rahmen der „Wachstumsinitiative Berlin 2004 bis 2014“ legten die Wirtschaftsvertreter ein Grundlagenpapier zum Flughafen BBI vor. Demnach vermag kein anderes Projekt, die Ziele „Internationalität“, „Innovationsfähigkeit“, „Ost-West-Metropole“, „Tourismus“ und „junge Hauptstadt“ so gut miteinander zu verbinden wie der BBI. Die Wachstumsinitiative war von Wirtschaft und Senat gegründet worden, um besonders wachstumsfördernde Projekte in der Region ausfindig zu machen.

Der Präsident der Handwerkskammer Stephan Schwarz unterstrich dabei die „enorme Beschäftigungswirkung“, die allein das Bauprojekt als solches haben werde. Schon jetzt seien von den rund 100 Millionen Euro, die in vorbereitende Maßnahmen flossen, 85 Prozent an heimische Firmen gegangen. Schwarz forderte, auch bei den späteren eigentlichen Bauarbeiten die Aufträge so auszuschreiben, „dass mittelständische Bewerber gute Chancen haben“.

Das jedoch wollte Flughafen-Chef Dieter Johannsen-Roth nicht versprechen. „Wir können keine Garantien abgeben. Aber wir fühlen uns der Region verpflichtet.“ Bis 2011 rechnet er in Berlin mit 22 Millionen Flugpassagieren. 2005 registrierten die Berliner Flughäfen bisher 14,5 Millionen Passagiere, bis Jahresende werden es vermutlich 17 Millionen sein. Laut IHK gibt ein durchschnittlicher Berlin-Tourist pro Tag 178 Euro in der Stadt aus.

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