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Wirtschaft: Fluglinie streicht Stellen

Mit einem Sparpaket und dem Abbau von 930 Beschäftigten will die österreichische Fluglinie, Austrian Airlines (AUA), wieder aus der Schieflage kommen. Die AUA war nicht nur durch die Terroranschläge in den USA in Schwierigkeiten geraten, sondern musste außerdem noch "Sonderfaktoren" verdauen, wie es heißt.

Mit einem Sparpaket und dem Abbau von 930 Beschäftigten will die österreichische Fluglinie, Austrian Airlines (AUA), wieder aus der Schieflage kommen. Die AUA war nicht nur durch die Terroranschläge in den USA in Schwierigkeiten geraten, sondern musste außerdem noch "Sonderfaktoren" verdauen, wie es heißt. Der wohl größte Brocken dabei ist die Eingliederung der stark defizitären Lauda Air. Als Mehrheitseigentümer der Lauda Air hatte die AUA Firmengründer und -chef Niki Lauda nach einem Verlust von 170,5 Millionen Mark verjagt.

Der Streit um die Übernahme der bei Lauda verbliebenen 30 Prozent Anteile hat sich bis diese Woche hingezogen. Jetzt übernimmt die AUA dieses Paket für 32,7 Millionen Mark oder 16,7 Millionen Euro und hält damit 99 Prozent an dem Ferienflieger. Im Gegenzug kauft Niki Lauda der AUA drei Flugzeuge ab und trägt so zur Entlastung der Muttergesellschaft bei.

Bereits jetzt hat die AUA auf den Rückgang der Passagierzahlen (im Oktober um 9,1 Prozent) mit der Stilllegung von vier Maschinen reagiert; drei weitere sollen folgen. Die Auslieferung von acht bestellten Flugzeugen wird um zwei bis drei Jahre verschoben. Die bereits um zehn Prozent verminderte Zahl der Destinationen soll um weitere acht Prozent sinken. Von 930 der 8000 Beschäftigten will sich die AUA trennen. Das werde nicht ohne Kündigungen abgehen. Die restlichen Mitarbeiter müssen "sozial gestaffelte" Gehaltskürzungen von sieben Prozent hinnehmen; bereits zuvor hat der seit September amtierende neue Vorstand unter dem Dänen Vagn Sörensen auf 15 Prozent seines Gehalts verzichtet. Insgesamt soll das Sparpaket 508,5 Millionen Mark oder 260 Millionen Euro erbringen.

Auch ein anderer "Sonderfaktor" innerhalb der AUA-Gruppe soll beseitigt werden: Mangelnde Koordination zwischen AUA, Lauda Air, Tyrolean Air und Rheintalflug, sowie persönliche Animositäten bei und um Niki Lauda haben in der Vergangenheit unter anderem dazu geführt, dass nicht einmal der Treibstoff gemeinsam und damit kostengünstiger eingekauft wurde. Künftig sollen die vier Unternehmen zentral verwaltet sowie die Kompetenzen in der Gruppe klarer definiert werden. Die AUA bleibt hauptverantwortlich für Fracht- und Linienverkehr sowie für alle "Fluggeräte ab 80 Sitzplätzen"; Tyrolean und Rheintalflug behalten ihren einträglichen und von beträchtlichen Zuwachsraten gekennzeichneten Regionalverkehr; Lauda Air wird vorzugsweise als Charter- und Ferienfluglinie weiterbetrieben. Weil sie aber - unter anderem dank eigener Tarifverträge - kostengünstiger fliegt als die Muttergesellschaft, soll sie auch "ausgewählte Langstrecken" des AUA-Liniendiensts übernehmen. Dass Niki Lauda persönlich wieder in Österreich fliegen könnte, schließt die AUA aus.

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