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Deutschland ist Exportweltmeister. Wenn die Einnahmen aus dem Exportgeschäft sinken, leidet die gesamte Wirtschaft darunter.

© dapd

Folgen der Schuldenkrise: Deutscher Exportüberschuss bricht ein

Die Rezession in den überschuldeten Euro-Staaten wirkt sich auch auf die deutsche Wirtschaft aus: Die Nachfrage nach deutschen Exportgütern sinkt - und zwar stärker als befürchtet.

Die deutschen Exporteure haben im Oktober einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Sie verkauften 3,6 Prozent weniger ins Ausland als im Vormonat - vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus den Euro-Ländern, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Einen stärkeren Rückgang hat es seit 2010 nur im vergangenen April mit 4,0 Prozent gegeben. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich ein Minus von 1,0 Prozent erwartet, nachdem die Ausfuhren im September noch um 1,0 Prozent gestiegen waren. Insgesamt wurden Waren im Wert von 89,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert - 3,8 Prozent mehr als im Oktober 2010.

Während die Exporte außerhalb der EU um 8,3 Prozent stiegen, fielen sie Ausfuhren in die gegen eine schwere Schuldenkrise kämpfenden Euro-Länder um 0,4 Prozent. Etwa 40 Prozent der deutschen Exporte gehen in die Euro-Zone.

Die kurzfristigen Aussichten stehen aber gar nicht schlecht: Im Oktober erhielt die exportabhängige Industrie 8,9 Prozent mehr Aufträge aus dem Ausland. Auch die Auftragsbestände sind noch hoch. Allerdings dürfte die Schuldenkrise und die weltweite Konjunkturabschwächung im kommenden Jahr mehr und mehr auf die Geschäfte durchschlagen.

Der Branchenverband BGA rechnet für 2012 nur noch mit einem Wachstum von gut sechs Prozent, nach zwölf Prozent in diesem Jahr.

Die Importe fielen im Oktober um 1,0 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Insgesamt wurden Waren im Wert von 77,6 Milliarden Euro eingeführt - 8,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die bereinigte Handelsbilanz - die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren - fiel auf 12,6 Milliarden Euro. (rtr)

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