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Wirtschaft: Fondsimmobilie „Pyramide“ kämpft gegen Insolvenz

Kreditzinsen können nicht mehr gezahlt werden

Berlin Fonds-Multi August Anno Jagdfeld, Initiator des Hotel Adlons am Pariser Platz, steckt in Schwierigkeiten. Die von seiner Firma Fundus errichtete Fondsimmobilie „Pyramide“ in Berlin-Marzahn kann die Zinsen für Bankkredite in Höhe von 54 Millionen Euro nicht mehr bezahlen. Und die 2665 Anleger, die am Fundus-Fonds 27 beteiligt sind, erhalten seit Jahren keine Ausschüttung. Nun verlieren sie auch das eingezahlte Kapital. Dies geht aus Briefen an Anleger hervor, die dem Tagesspiegel vorliegen.

Und es kann noch schlimmer kommen: Im Falle einer Insolvenz droht den Anlegern, dass sie frühere Ausschüttungen zurückzahlen müssen. Die Firma Fundus will dies verhindern und hat deshalb einen Sanierungsplan vorgeschlagen. Darüber wird auf der Gesellschafterversammlung vom 3.August entschieden. Der Plan bittet die Anleger noch einmal zur Kasse: Sie müssten 25 Millionen Euro in die Sanierungsgesellschaft einzahlen.

Damit wäre die Insolvenz aber noch nicht abgewendet. Denn der Plan setzt außerdem voraus, dass die Banken auf etwa 60 Prozent ihrer Millionen-Forderungen verzichten. Ob diese dazu bereit sind, ist unklar: Die Banken haben die Kredite gekündigt und verlangen, dass zunächst die Anleger frisches Kapital aufbringen.

Zur Schieflage kam es, weil nur die Hälfte der Immobilie vermietet ist. Fonds-Multi Jagdfeld will durch den Sanierungsplan Image-Schäden abwenden. Jagdfeld hatte bei seinen 800 in Fonds platzierten Immobilien im Wert von fünf Milliarden Euro bisher keine Pleite zu beklagen. Derzeit sammelt er Kapital für eine Erweiterung des Hotel Adlon und ein Sterne-Hotel an der Ostsee. Ein Fundus-Sprecher bestätigte die Probleme des Fonds und verwies auf die allgemein problematische Vermietungssituation auf dem Berliner Immobilienmarkt.ball

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