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Wirtschaft: Ford will mit neuen Modellen umsteuern

KÖLN (ho/HB). "Nicht immer überzeugend" ist das Geschäft der Kölner Ford-Werke AG 1998 und in den ersten fünf Monaten 1999 verlaufen.

KÖLN (ho/HB). "Nicht immer überzeugend" ist das Geschäft der Kölner Ford-Werke AG 1998 und in den ersten fünf Monaten 1999 verlaufen. Wie der Vorstandsvorsitzende Rolf Zimmermann gestern auf der Hauptversammlung erläuterte, befinde sich Ford weltweit in einer Phase des Wandels. Das Unternehmen sei dabei, nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Dienstleistungen rund um das Automobil anzubieten.

Mit einem Marktanteil in Deutschland von weniger als zehn Prozent ist Zimmermann nicht zufrieden. Er wertete es als Erfolg, daß im Monat Mai eine Quote von 10,2 Prozent erreicht wurde. Mit dazu beigetragen habe der Erfolg des neuen Modells Focus. Im Werk Saarlouis wurde eine dritte Schicht eingeführt, die das tägliche Produktionsvolumen auf 1750 (1420) Fahrzeuge erhöht.

Insgesamt, so erläuterte Vorstandsmitglied Claes Göransson vor den Aktionären, gingen die Verkäufe in den ersten fünf Monaten 1999 um etwa 15 Prozent auf 443 000 Fahrzeuge zurück. Verluste gab es vor allem beim Fiesta und beim Mondeo. Bei beiden Modellen werden aber im Spätsommer Veränderungen vorgenommen. Dennoch: Der Umsatz der Ford-Werke ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um knapp eine Mrd. DM auf 11,17 (12,12) Mrd. DM gesunken. Zimmermann verwies auf "schwierige internationale Rahmenbedingungen" - immerhin erzielt das Unternehmen mehr als zwei Drittel seines Umsatzes im Export. Mit den neuen Modellen aber zeichne sich doch ein "deutlicher Aufschwung" ab. Zum Ergebnis wollte der Vorstand keine Angaben machen. Aus den Vorjahren ist ein Verlustvortrag von 363 Mill. DM abzutragen.

1998 hatte das Unternehmen bei einem um 1,2 Prozent gesunkenen Umsatz von 27,76 Mrd. DM den Jahresüberschuß um mehr als 100 Mill. DM auf 146 Mill. DM gesteigert. Dadurch ist der Verlustvortrag von gut 500 Mill. DM auf 363 Mill. DM reduziert worden. Solange dieser bestehe, werde Ford keine Dividende ausschütten, betonte der Vorstand. 99,8 Prozent des Grundkapitals hält die Muttergesellschaft in den USA, nur 0,2 Prozent sind im Besitz freier Aktionäre. Bei ihnen stieß die Streichung der Dividende auf Unverständnis. "Für die wenigen außenstehenden Aktionäre" hätte es eine Ausschüttung geben können, klagten sie.

Der Aufsichtsrat segnete gestern auch Veränderungen im Vorstand ab. Demnach übernimmt der von BMW kommende Bernhard Mattes das Ressort Marketing und Verkauf und wird stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Sein Vorgänger, Duncan Rooke, übernimmt das neue Vorstandsressort Kundenbeziehungen. Die Aufgaben von Entwicklungsvorstand Werner Kalkert, der in den Ruhestand wechselte, übernimmt "bis auf weiteres" Vorstandschef Zimmermann.

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