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Wirtschaft: Forscher fordern stärkere Belastung von Rentnern DIW: Gut verdienende Alte

sollten höhere Steuern zahlen

Berlin (brö). Die heutige Rentnergeneration sollte höhere Steuern auf ihre Rente zahlen, als bislang von der Bundesregierung geplant. Diese Ansicht vertritt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Gut verdienende alte Menschen sollten bereits heute besteuert werden – und nicht erst schrittweise bis 2020, wie es die Koalition plant. Die jüngste Rentenreform erhöhe dagegen das Armutsrisiko alter Menschen, schreiben die Forscher.

Die Änderung der Rentenbesteuerung schreibt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vor. Bislang plant die Regierung, dass Bürger Beiträge für die Altersvorsorge von der Steuer abziehen können sollen, dafür aber später auf die Auszahlungen Steuern zahlen müssen. Von 2005 an sollen generell 50 Prozent der Rente einer Besteuerung unterworfen werden, für jeden neu hinzu kommenden Rentnerjahrgang wird der Anteil dann kontinuierlich erhöht. Gerechter sei es aber, bereits heute Steuern von den Rentnern zu verlangen. „Davon wären nur wenige gut verdienende alte Menschen betroffen, während ein Aussetzen der Rentenanpassung auch Rentner mit einer geringen Rente belastet“, finden die DIWForscher.

Sie begründen dies auch mit neuen Erkenntnissen zur Einkommenslage älterer Menschen. Besonders ältere Paare seien im Schnitt finanziell deutlich besser gestellt als Familien mit Kindern. Die Altersarmut sei überdies in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen. „Anfang der 80er- Jahre waren von Armut noch mehr als 25 Prozent der Alten betroffen – ein mehr als doppelt so hoher Anteil wie bei Familien mit Kindern“, heißt es. Heute hätten indes Familien mit Kindern ein höheres Armutsrisiko. Allerdings gebe es beim Einkommen alter Menschen große Unterschiede – ostdeutsche oder allein lebende Alte verdienten den Berechnungen zufolge deutlich weniger als der Durchschnitt aller Bürger.

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