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Forschung: Bayer stoppt "Pille für den Mann“

Der Pharmakonzern Bayer will in Berlin nicht weiter an der "Pille für den Mann" forschen. Mitte Juni soll in Leverkusen die neue Forschungsstrategie vorgestellt werden.

Der Schering-Käufer Bayer wird die Forschung an der "Pille für den Mann" einstellen. Der gesamte Bereich Andrologie ("Männerkunde"), mit dem sich der Hormonspezialist Schering seit vielen Jahren beschäftigt hatte, taucht in der neuen Forschungsstrategie von Bayer Schering Pharma nicht mehr auf. In dem 18-seitigen Papier von Forschungsvorstand Andreas Busch, das dem Tagesspiegel vorliegt, werden nur noch vier Schwerpunktthemen für den Standort Berlin genannt: Onkologie (Krebs), Frauen-Gesundheit, Kardiologie (Herz-Kreislauf) und Diagnostische Bildgebung. Ansonsten bleibt die Strategie sehr allgemein.

"Wir werden die Forschung an der ’Pille für den Mann’ nicht weiterverfolgen", sagte Denise Rennmann, Sprecherin von Bayer Schering Pharma. Gründe nannte sie nicht. Sie betonte aber, dass die Entscheidung "keine Auswirkungen auf die Ressourcen finanzieller und personeller Art" haben werde. Nach Angaben aus unternehmensnahen Kreisen hat sich nur eine kleine Gruppe von 15 bis 20 Wissenschaftlern mit der "Pille für den Mann" beschäftigt.

Bayer will die neue Forschungsstrategie nach Angaben der Sprecherin offiziell auf einem Analysten-Treffen am 18./19. Juni in Leverkusen vorstellen.

Schering hatte jahrelang zusammen mit der niederländischen Pharmafirma Organon an der "Pille für den Mann" geforscht. Nach dem Abschluss einer großen Studie im vergangenen September hatten beide Unternehmen angekündigt, künftig allein weiterzumachen. "Die männliche Fertilitätskontrolle bleibt ein wichtiges Forschungsgebiet", hatte Schering damals noch versichert. Angaben zum erwarteten Umsatz hatte das Unternehmen nie gemacht.

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