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Wirtschaft: France Télécom: Orange-Aktie preiswerter als erwartet

Der französische Telefonriese France Télécom bringt seine neuformierte Mobilfunktochter Orange in Paris und London an die Börse. Die Aktie steht mit einer Preisspanne von 11,50 bis 13,50 Euro zur Zeichnung.

Der französische Telefonriese France Télécom bringt seine neuformierte Mobilfunktochter Orange in Paris und London an die Börse. Die Aktie steht mit einer Preisspanne von 11,50 bis 13,50 Euro zur Zeichnung. Die Preisfestsetzung soll am 12. Februar 2001 unmittelbar vor der Erstnotiz erfolgen. Der Vorstandschef der France Télécom, Michel Bon, bezeichnete Orange nach der Integration der eigenen Mobilfunkdienste als den drittgrößte Mobilfunkanbieter am europäischen Markt - und als den einzigen mit einer gesamteuropäischen Abdeckung. Orange hat insgesamt mehr als 30 Millionen Kunden.

Aus börsenrechtlichen Gründen wurden keine Pro-Forma-Zahlen für den Börsengänger publiziert. Bon verwies auf die Normalisierung der Kurse bei Telekommunikationswerten. Er nannte das Risiko gering, dass dieses Marktsegment in seiner Breite von weiteren Kursrückschlägen erfasst werde. Er warb für die Aktie der Mobilfunktochter auch mit dem Argument, die Bewertung des Unternehmens zum Börsenstart neu herabgesetzt zu haben.

Sie bleibt mit maximal 64,8 Milliarden Euro deutlich unter den Bank-Schätzungen in jüngster Zeit. Diese reichten von 56 Milliarden Euro (UBS Warburg) über 75 Milliarden Euro (Société Générale) bis hin zu 87 Milliarden Euro (Dresdner Kleinwort Wasserstein). Die beiden letzteren Institute sind zusammen mit Morgan Stanley Konsortialführer der Emission. Es kommen bis zu 15 Prozent des Kapitals an den Markt. France Télécom will den Emissionserlös zur Schuldentilgung verwenden. Das Unternehmen will künftig alle Mobilfunkaktivitäten unter dem Dach von Orange zusammenfassen. Dazu gehört neben dem französischen Handynetz Itineris auch die Beteiligung an der deutschen Mobilcom. Orange war im Herbst 1999 vom deutschen Unternehmen Mannesmann übernommen worden, das bald darauf vom britischen Vodafone-Konzern geschluckt wurde. Aus Wettbewerbsgründen musste Vodafone jedoch Orange bei der Mannesmann-Übernahme abstoßen. France Télécom hatte Orange im August 2000 für umgerechnet 67 Milliarden Mark von Vodafone gekauft.

An der Börse wurden die Details zum Börsengang am Montag zunächst mit Kursabschlägen quittiert. Die Aktie des französischen Telekom-Konzerns gab zeitweise um mehr als vier Prozent nach. Analysten erwarten, dass das Unternehmen nach dem Orange-Börsengang nach und nach in eine Holding umgewandelt werde. Die Experten begrüßten zwar im allgemeinen die veröffentlichten Börsenpläne von Orange. Allerdings müsse die France Télécom nach einer Umwandlung in Zukunft niedriger bewertet werden. Die deutlich niedriger als erwartet angesetzte Preisspanne für die Orange-Aktie wurde allgemein skeptisch beurteilt. Ein Analyst führte die um 20 Prozent reduzierte Spanne auf den wachsenden Druck des Marktes zurück.

abo

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