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Attac-Aktion an Frankfurter Börse

© dpa

Frankfurter Börse: Dax schmiert ab - Attac mischt auf

Die Frankfurter Börse hat am Montag einen turbulenten Wochenstart hingelegt. Weltweite Kurseinbrüche haben den Dax schwächeln lassen. Die Anti-Globalisierungsgruppe Attac mischte das Parkett mit Protesten auf.

Schlechte Luft in der Frankfurter Börse am Montag: Nachdem der Dax erneut mit einem Minus in die Geschäftswoche startete, mischten auch noch bis zu 25 Attac-Aktivisten das Parkett auf. Die Globalisierungsgegner hängten ein Transparent mit der Aufschrift "Finanzmärkte entwaffnen - Mensch und Umwelt vor Shareholder-Value" vor die Dax-Kurstafel, wie die Sprecherin der Anti-Globalisierungsorganisation Attac, Frauke Distelrath, mitteilte.

Die Demonstranten hätten an einer Börsenführung teilgenommen und seien über die rund drei Meter hohe Brüstung der Besuchergalerie geklettert. Neben diversen Bannern, die sie über die Empore hängten, warfen sie Flugblätter auf das Parkett. Das Sicherheitspersonal konnte die Aktion nach wenigen Minuten beenden und die Unruhestifter abführen. In einer Attac-Mitteilung hieß es, die Politik der Bundesregierung ziele allein darauf ab, die Finanzmärkte auf Kosten der Steuerzahler so zu beruhigen, "dass der Casinobetrieb anschließend weitergehen" könne.

Weltweite Verluste an den Börsen

Bereits wenige Minuten nach Börsenstart war der Leitindex am Morgen abgerauscht. Er sackte um fünf Prozent auf 4082 Punkte ab. Der MDax gab um 4,3 Prozent auf 4839 Zähler nach. Der TecDax fiel um 4,6 Prozent auf 456 Punkte. Ein Grund für den erneuten Einbruch waren die wiederholt schlechten Vorgaben aus Asien.

In Tokio rauschte der Nikkei-225-Index um 6,4 Prozent auf 7163 Punkten in die Tiefe und schloss auf einem neuen historischen Niedrigstand. Im Oktober 1982 hatte der Index letztmals so schwach notiert. Auch die Hongkonger Börse erlebte ein 11-Jahres Tief mit einem Kurssturz von 12,7 Prozent. Vor dem Hintergrund der Sorgen um die Weltwirtschaft und die Vorhersagen für ein geringeres Wachstum in Hongkong stürzte der Hang Seng Index 1602,54 Punkte auf 11.015,84. Zeitweise ging der Index im Handel am Nachmittag sogar um 15 Prozent zurück und schloss am Ende um 12,7 Prozent niedriger. In fünf Handelstagen hat der Hang Seng damit um 27 Prozent verloren. 

Stimmung in der Wirtschaft erneut gesunken

Im Laufe des Vormittags meldete zudem das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung einen Abfall des Geschäftsklimaindex von 92,9 auf 90,2 Punkte. Damit ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft nun fünf Mal in Folge gesunken.

Einzig die Volkswagen-Aktien konnten den Dax am Montag retten. Die Papiere wurden mit einem Plus von 68 Prozent bei 355 Euro gehandelt. Ein Grund für den satten Aufschlag ist eine Porsche- Mitteilung vom Wochenende, wonach der Sportwagenbauer bereits mehr als 42 Prozent der VW-Aktien halte und Zugriff auf weitere 31 Prozent habe. (kk/ddp/dpa)

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