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Wirtschaft: Freihandelszone in Asien

Die Staaten Südostasiens und China wollen die größte Freihandelszone der Welt gründen. Das vereinbarten Chinas Ministerpräsident Zhu Rongji und die Regierungschefs der zehn Asean-Länder bei einem Treffen in Brunei.

Die Staaten Südostasiens und China wollen die größte Freihandelszone der Welt gründen. Das vereinbarten Chinas Ministerpräsident Zhu Rongji und die Regierungschefs der zehn Asean-Länder bei einem Treffen in Brunei. Spätestens in zehn Jahren soll das Vorhaben realisiert sein, es entstünde die größte Freihandelszone der Welt. Der gemeinsame Markt hätte rund 1,7 Milliarden Konsumenten in China, Indonesien, Singapur, Brunei, Malaysia, Thailand, Birma, Laos, Kambodscha, Vietnam und den Philippinen. Auch die Regierungschefs Japans und Südkoreas nahmen an den Gesprächen in Brunei teil, nicht aber an dem geschlossenen Abkommen über die neue Freihandelszone. Möglicherweise treten sie später bei, darüber soll in einem Jahr gesprochen werden. "Wir werden die Möglichkeit haben, nach China zu exportieren", sagte Asean-Generalsekretär Rodolfo Severino, "gleichzeitig hoffen wir, dass mit dem Wirtschaftswachstum in China auch die chinesischen Investitionen in den Asean Ländern zunehmen." Bislang tauschen China und die Asean-Staaten jedes Jahr Waren im Wert von rund 100 Milliarden Mark aus.

Der malaysische Ministerpräsident Mahathir Mohamad hatte sich vor der Unterzeichnung des Abkommens noch skeptisch geäußert. "China produziert viele Waren, die mit denen konkurrieren, die in Asean-Ländern hergestellt werden", sagte Mahatir, "wir müssen darauf achten, dass billige Importe aus China nicht Südostasien überschwämmen." Während Chinas Wirtschaft kräftig wächst, sind die meisten südostasiatischen Staaten in einer schwierigen Lage. Seit der asiatischen Finanzkrise 1997 wird weniger in Südostasien und mehr in China investiert. Mit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) wird erwartet, dass sich der Trend verstärkt. Auch die nachlassende Nachfrage für südostasiatische Exporte nach Japan und in die USA macht den Staaten zu schaffen. Asean muss reagieren. Während die Freihandelszone mit China erst 2011 entstehen soll, will Asean schon 2002 die Asean Free Trade Area (Afta) schaffen, eine Freihandelszone innerhalb der Asean-Staaten. Noch gibt es Diskussionsbedarf: Malaysia zum Beispiel will seinen Automobilmarkt nicht öffnen.

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