zum Hauptinhalt
Vor dem Landgericht ist Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank, am Montag freigesprochen worden.

© dpa

Freispruch für Jürgen Fitschen: Ein Ausdruck der Demokratie

Die Staatsanwaltschaft hatte Co-Chef Jürgen Fitschen wie auch anderen Managern der Deutschen Bank Prozessbetrug vorgeworfen. Ihr Freispruch ist ein Ausdruck der Demokratie. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Carla Neuhaus

Ein Jahr lang nahm Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank, regelmäßig auf der Anklagebank im Münchner Justizzentrum Platz. Ein Jahr lang wehrte er sich gegen den Vorwurf, Prozessbetrug begangen zu haben. Er und vier weitere Ex- Manager sollten in einem früheren Verfahren die Unwahrheit gesagt haben. Am Montag hat das Gericht Fitschen freigesprochen – genauso wie die anderen Angeklagten.

Darüber könnte man sich empören. Man könnte über das Versagen der Staatsanwaltschaft schimpfen. Man könnte aufschreien, weil der Steuerzahler für einen Prozess zahlt, bei dem am Ende nichts herausgekommen ist. Doch all das wäre falsch.

Denn bei dem Prozess ist etwas herausgekommen: die Erkenntnis, dass Fitschen und Co. kein Vergehen nachgewiesen werden kann. So gerne manch einer einen prominenten Banker verurteilt gesehen hätte, so sehr muss man den Freispruch anerkennen. Die Entscheidung des Gerichts ist ein Ausdruck der Demokratie. Einer Demokratie, in der auch Bankchefs auf der Anklagebank landen können. Aber auch einer Demokratie, in der sie freigesprochen werden, wenn der Richter sie für unschuldig hält.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false