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Jugendliche daddeln mit ihren Smartphones rum.

© epd

Freizeitverhalten von Jugendlichen: Sie chatten mehr und lesen weniger

Im Internet chatten und surfen ist im Freizeitverhalten der Jugend allgegenwärtig. Gleichzeitig lesen sie weniger Bücher. Die Bildungspolitik hat Mühe, darauf zu reagieren.

Rund 85 Prozent der 17-Jährigen in Deutschland beschäftigen sich täglich mit dem Internet oder Computer. Vor 15 Jahren war es weniger als ein Drittel. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. Die Ergebnisse zeigen, wie allgegenwärtig Computer und Smartphones in der Freizeit der Jugendlichen sind.

Jugendliche lesen weniger

Fast acht von zehn der 17-Jährigen surfen oder chatten täglich. 72 Prozent sind jeden Tag in den sozialen Netzwerken unterwegs. Stark nachgelassen hat hingegen die Bedeutung des Fernsehens – und des Lesens von Büchern. Haben vor 15 Jahren noch 53 Prozent der 17-Jährigen mindestens einmal wöchentlich gelesen, sind es nur noch 43 Prozent.

Dazu kommt: Hatten Jugendliche aus Haushalten mit geringem Einkommen und geringer Bildung vor 15 Jahren seltener Zugang zu einem Computer oder Smartphone, geht ein geringes Einkommen heute mit einer stärkeren Nutzung des Internets einher. Jugendliche aus Haushalten mit einem hohen sozialen Status verbringen laut der Studie mehr Zeit mit anderen Beschäftigungen.

Bildungspolitik hält nicht Schritt

Durch ihre intensive Beschäftigung mit digitalen Medien in ihrer Freizeit besitzen die Jugendlichen ausgeprägte IT-Fertigkeiten. „Die Bildungspolitik hat gegenwärtig Mühe, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten“, sagte Ko-Autor und SOEP-Leiter Jürgen Schupp. „Es besteht eine zu starke Kluft zwischen der Medienpräsenz der Jugendlichen in der Freizeit und dem Einsatz digitaler Medien in der Schule.“

Eine bessere Ausstattung wäre die eine Notwendigkeit. Die Schule sollte den Jugendlichen aber auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien beibringen.

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