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Wirtschaft: Fremdstrom kann sofort nach Berlin durchgeleitet werden

Als ein positives Signal werten die Wettbewerber der Bewag die Entscheidung des Berliner Stromversorgers, einen Antrag beim Berliner Kammergericht gegen eine Kartellamtsverfügung zur Durchleitung von Fremdstrom zurückzuziehen. "Die Bewag befindet sich auf dem Weg in Richtung Wettbewerb - allerdings in langsamen Schritten", sagte Klaus Wertel, Pressesprecher der Energie Baden-Württemberg (EnBW) AG.

Als ein positives Signal werten die Wettbewerber der Bewag die Entscheidung des Berliner Stromversorgers, einen Antrag beim Berliner Kammergericht gegen eine Kartellamtsverfügung zur Durchleitung von Fremdstrom zurückzuziehen. "Die Bewag befindet sich auf dem Weg in Richtung Wettbewerb - allerdings in langsamen Schritten", sagte Klaus Wertel, Pressesprecher der Energie Baden-Württemberg (EnBW) AG.

Das Kartellamt hatte angeordnet, die Bewag müsse ihr West-Berliner Stromnetz Anfang Oktober für ihre Konkurrenten öffnen. Dagegen hatte der Berliner Stromversorger Beschwerde beim Kammergericht eingelegt und auch eine einstweilige Verfügung beantragt, um bis zu einer Entscheidung keinen Fremdstrom durchleiten zu müssen. Diesen Antrag zog die Bewag jetzt zurück. "Die Beschwerde gegen den Kartellamtsbeschluss halten wir aber aufrecht", sagte Bewag-Pressesprecher Siegfried Knopf. Obwohl die Bewag die Beschwerde eingereicht habe, habe sie sich trotzdem so verhalten, wie vom Kartellamt gefordert. Aber seitens der Wettbewerber habe es kein großes Interesse gegeben, weil diese laut Kartellamtsbeschluss nur 20 Prozent des von West-Berliner Kunden bezogenen Stroms von außerhalb des Berliner Netzes einspeisen dürften. Somit sei die Basis für die sofortige Vollziehung entzogen, sagte Knopf.

Dem widersprach Erik Walner, Pressesprecher der RWE. RWE verhandle mit der Bewag über die Durchleitung und auch darüber, wie die Quotierung realisiert werden könne. "Fakt ist: Wir wollen durchleiten, doch durch die Haltung der Bewag ist dies in der gewünschten Form nicht möglich gewesen." Mitbewerber EnBW behilft sich inzwischen mit einem sehr teuren Kompromiss. Kunden wie das Berliner Abgeordnetenhaus oder Schering zahlen zwar inzwischen die günstigen EnBW-Tarife, bekommen den Strom aber nach wie vor von der Bewag. Die Differenz muss EnBW ausgleichen. Das könne natürlich nur eine Übergangsmöglichkeit sein, heißt es bei EnBW.

Unterdessen kündigte die Bewag an, die Anfang des Jahres 2000 fällige Erhöhung der Stromsteuer um 0,5 Pfennig pro Kilowattstunde nicht an ihre Kunden weiterzugeben. Dies betreffe auch die Konzessionsabgabe, die von 3,4 auf 3,75 Pfennig pro Kilowattstunde steigen werde. Die Berliner Kunden sparten so knapp einen Pfennig bei jeder verbrauchten Kilowattstunde Bewag-Strom.

vis

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