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Wirtschaft: Frogster strebt aufs Parkett Berliner Computerspiele-Firma braucht Kapital

Berlin - Der Berliner Mittelständler Frogster Interactive Pictures will Anfang 2006 an die Börse gehen. Frogster verlegt und vermarktet Computerspiele von internationalen Lizenzgebern und braucht Kapital, um zu wachsen.

Berlin - Der Berliner Mittelständler Frogster Interactive Pictures will Anfang 2006 an die Börse gehen. Frogster verlegt und vermarktet Computerspiele von internationalen Lizenzgebern und braucht Kapital, um zu wachsen. Die Aktien sollen im ersten Quartal im neuen Segment „Entry Standard“ der Frankfurter Börse notiert werden. Den Börsengang begleiten die Axxon Wertpapierhandelsbank und die Concord Effekten AG.

Frogster beschäftigt 26 feste Mitarbeiter und ist erst seit April dieses Jahres am Markt. Das Unternehmen übersetzt – meist englischsprachige – Spiele ins Deutsche, kümmert sich um das Marketing und bringt die Games in den Handel. Nach eigener Auskunft arbeitet die Firma profitabel. „Wir brauchen Wachstumskapital“, begründete Vorstandschef Christoph Gerlinger die Börsenpläne. Eine Finanzierung über Bankkredite sei für Spiele-Hersteller, die meist nur über immaterielle Vermögenswerte wie Lizenzen verfügen, unmöglich. Da Lizenzen für Spiele aber nur für sechsstellige, teilweise auch siebenstellige Summen zu bekommen seien, brauche Frogster Geld.

Gerlinger hofft, mit dem Börsengang einen „mittleren siebenstelligen Erlös“ erzielen zu können. Er hatte Frogster im Rahmen einer Übernahme des Berliner Sofwareverlags Pointsoft Deutschland im April gegründet.

Der PC-Spielemarkt zählt zu den großen Wachstumsmärkten. Mit jährlich mehr als 18 Milliarden Euro wird inzwischen weltweit mehr Umsatz mit Computer- und Videospielen gemacht als mit Kinofilmen. Nach Angaben des Branchenverbandes VUD wurde 2004 in Deutschland Unterhaltungssoftware mit einem Marktwert von 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. Hinzu kamen mehr als drei Milliarden Euro für Spielekonsolen und PCs. Deutschland ist hinter Großbritannien der zweitstärkste Spielemarkt Europas.

Frogster hat rund 50 Spiele unter den Labels Brigades, Hall of Game, Eclypse und BacktoGames auf den Markt gebracht – die Hälfte davon so genannte Budgetspiele bis zehn Euro. Hier zählt Frogster in Deutschland zu den Marktführern. Budgetgames sind Spiele, die nach der Erstveröffentlichung nochmals verbilligt auf den Markt kommen. Erfolgreich vermarktet wurde auch das „Bet on Soldier“-Spiel, das auf der Leipziger Spielemesse den Publikumspreis erhielt.

Im Rahmen des Börsengangs sollen von 650 000 Aktien 325 000 Stück platziert werden. Das Management will künftig rund 30 Prozent der Gesellschaft halten und nur bei einer Mehrzuteilung eigene Aktien abgeben. Ein Drittel der Aktien soll breit gestreut werden, etwa 30 Prozent halten Privatanleger und Private- Equity-Investoren.

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