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Wirtschaft: Frosta legt als erste Firma alle Zutaten offen Tiefkühl-Hersteller startet Transparenzoffensive

Bremerhaven - Verbraucherschützer haben den Bremerhavener Tiefkühlkost- Hersteller Frosta dafür gelobt, dass er zehn Jahre nach der Einführung seines firmeneigenen „Reinheitsgebots“ jetzt auch für mehr Transparenz bei der Produktkennzeichnung sorgen will: Als angeblich erster deutscher Lebensmittelhersteller will Frosta ab dem 2. April die Herkunft sämtlicher Zutaten offenlegen.

Bremerhaven - Verbraucherschützer haben den Bremerhavener Tiefkühlkost- Hersteller Frosta dafür gelobt, dass er zehn Jahre nach der Einführung seines firmeneigenen „Reinheitsgebots“ jetzt auch für mehr Transparenz bei der Produktkennzeichnung sorgen will: Als angeblich erster deutscher Lebensmittelhersteller will Frosta ab dem 2. April die Herkunft sämtlicher Zutaten offenlegen. Dafür wurde eine Internetseite (www.zutatentracker.de) eingerichtet, auf der das Ursprungsland und weitere Details jeder Produktzutat aufgelistet werden.

Das sei „ein erster Schritt in die richtige Richtung“, den andere Firmen nachahmen sollten, sagte die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Bremen, Irmgard Czarnecki, am Wochenende. Mit Blick auf den Pferdefleischskandal meinte sie allerdings, noch besser wäre es, wenn die Hersteller gar nicht erst Fleisch verwenden würden, das „quer durch Europa geschickt wurde“.

Nach Angaben von Frosta-Marketing-Vorstand Hinnerk Ehlers lässt sich der neue Service auch direkt beim Einkauf nutzen: Die Kunden können per Smartphone einen Verpackungs-Code einscannen und werden dann direkt mit dem „Zutatentracker“ im Internet verbunden. Bereits 2003 hatte der Konzern mit seinem „Reinheitsgebot“ für Aufsehen gesorgt: Als erster konventioneller Tiefkühlkost-Hersteller verzichtet er seitdem bei seiner Hauptmarke auf sämtliche Zusatzstoffe wie etwa Geschmacksverstärker, Aromen oder Farbstoffe.

Die mit der Umstellung verbundenen Preiserhöhungen führten damals zu massiven Umsatzeinbrüchen und einer „dramatischen Situation“ für die Firmenexistenz, wie Ehlers sagte. Seit Jahren gehe es aber mit Frosta-Fertiggerichten kontinuierlich aufwärts, zuletzt um fünf Prozent. „Der Weg war nicht immer einfach, aber auf jeden Fall immer richtig“, sagte Ehlers. „Ganz stolz“ sei er darauf, dass Frosta 2012 gegen 680 konkurrierende Marken den Deutschen Nachhaltigkeitspreis bekommen habe.

2012 sank der Umsatz um 1,3 Prozent auf 380 Millionen Euro – vor allem wegen des rückläufigen Geschäfts mit Handelsmarken für große Filialketten. Diese Sparte ohne Reinheitsgebot macht den Großteil des Umsatzes aus. Die Marke Frosta habe sich dagegen besser als der Gesamtmarkt entwickelt und im Segment der Tiefkühl-Komplettmenüs die Marktführerschaft behauptet. Der Gewinn vor Steuern sank um ein Drittel auf 8,3 Millionen Euro. Die Belegschaft in den vier Werken in Bremerhaven, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Polen schrumpfte leicht auf 1504 Beschäftigte. stg

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