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Wirtschaft: Fürs Leben lernen

Ministerin Aigner will gute Lehrer belohnen

Berlin - Nur die Hälfte der Jugendlichen weiß, wozu man ein Girokonto braucht. Und nur ein Viertel der Schüler und Schülerinnen ist in der Lage, die Kriterien für einen günstigen Handytarif zu nennen. Das hat eine Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums ergeben. Forsa hatte im vergangenen September 500 Schüler der Jahrgangsstufe zehn zu ihrem Wissen über Geld, Versicherungen, Internet, Handys und Verbraucherrechten befragt und teils erschreckende Wissenslücken festgestellt.

„Wir wissen aus Studien, dass vielen Kindern und Jugendlichen wichtiges Rüstzeug fehlt, um den immer komplexer werdenden Alltag zu meistern“, sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner dem Tagesspiegel. „Solche Alltagskompetenzen müssen in der Schule lebensnah vermittelt werden, doch diese Themen werden im Unterricht viel zu selten aufgegriffen“, kritisierte Aigner. „Verbraucherbildung ist eine Investition in die Zukunft“, meint die CSU-Politikerin. Nur wer seine Rechte kenne, könne als mündiger Verbraucher bestehen.

Ein neues Schulfach, wie es Verbraucherschützer seit langem fordern, sei aber nicht nötig, findet die Ministerin. „Wir sollten diese elementaren Themen in die bestehenden Unterrichtsfächer integrieren.“ Das will Aigner mithilfe eines neuen Wettbewerbs erreichen, den sie an diesem Donnerstag offiziell vorstellen wird. Dabei sollen Unterrichtskonzepte belohnt werden, die auf „spannende und kreative Weise die Vermittlung von Alltagskompetenzen in den Schulunterricht aufnehmen“.

Der Wettbewerb richtet sich an die Lehrkräfte von morgen – Lehramtsstudenten (Sekundarstufen I und II), Referendare und Doktoranden. Sie können Konzepte einreichen oder Dokumentationen von bereits erfolgreich in der Praxis eingesetzten Unterrichtseinheiten. Die Konzepte sollen klare Lernziele formulieren, einen Bezug zum Alltag der Schüler herstellen und ihnen ein eigenständiges und selbstbestimmtes Lernen ermöglichen. Vergeben werden Geldpreise von 800 Euro, 600 Euro und 400 Euro (Gruppen: 1500 Euro, 1250 Euro und 1000 Euro), zudem sind Sonderpreise, etwa für besondere Medienkompetenz, von jeweils 750 Euro vorgesehen. Die Jury besteht aus Lehrern, Wissenschaftlern und Verbraucherschützern. Heike Jahberg

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