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Wirtschaft: Funklizenzen bringen 56 Millionen Euro ein

Bundesnetzagentur beendet Auktion

Berlin - Die Versteigerung fand in der gleichen Kaserne in Mainz statt wie im Jahre 2000 die viel beachtete Auktion der Lizenzen für die Mobilfunktechnik UMTS. Doch diesmal fließt deutlich weniger Geld in die Staatskasse. Am Dienstag hatte die Bundesnetzagentur die Versteigerung von Frequenzen für breitbandige drahtlose Netzzugänge – in Telekommunikationsdeutsch: Broadband Wireless Access (BWA) – begonnen. Mit dieser Funktechnik kann man auch Regionen mit schnellen Internetanschlüssen versorgen, die keinen Zugang zu breitbandigen Festnetzanschlüssen (DSL) haben. Am Freitag um 10.22 Uhr war dann nach 35 Runden Schluss. Insgesamt kassiert der Bund 56 Millionen Euro für die Lizenzen.

Die Summe liegt deutlich unter den Erwartungen. Zwar hatte niemand damit gerechnet, dass die Funklizenzen auch nur annähernd die rund 50 Milliarden Euro einbringen könnten, die die UMTS-Lizenzen vor sechs Jahren gekostet haben. Doch hatte schon allein das Mindestgebot für alle 112 jetzt zur Auktion anstehenden Frequenzpakete in 28 deutschen Regionen bei knapp 60 Millionen Euro gelegen. Allerdings hatten die ursprünglich sechs an der Versteigerung beteiligten Unternehmen für 25 Frequenzpakete gar keine Gebote abgegeben. Behördenpräsident Matthias Kurth nannte die Versteigerung dennoch einen Erfolg. „Mit drei bundesweiten neuen Anbietern von funkgestützten Breitbanddiensten wird diese Versorgung in der Fläche Deutschlands deutlich verbessert werden können“, sagte Kurth. Er erhofft sich davon mehr Wettbewerb unter den Anbietern verschiedener Technologien. „Die Chance, jetzt Kunden insbesondere in den Regionen zu gewinnen, die keine Festnetzbreitbandversorgung haben, sollten die erfolgreichen Bieter rasch nutzen“, sagte Kurth.

Den Zuschlag erhielten die luxemburgische Clearwire Europe sowie die deutschen Firmen Deutsche Breitband Dienste (DBD) und Inquam Broadband jeweils für Frequenzen für die gesamte Bundesrepublik. Regionale Frequenzen in Nieder- und Oberbayern sowie der Oberpfalz ersteigerten die italienische MGM Productions sowie das deutsche Unternehmen Televersa. Besonders begehrt waren die vier Frequenzpakete für die Region Oberbayern, zu der auch München zählt. Hier wollten alle fünf Unternehmen je ein Frequenzpaket ersteigern.

Mit der Funktechnik können theoretisch Übertragungsraten von bis zu 40 Megabit pro Sekunde erreicht werden. In der Praxis gelten Raten von acht Megabit pro Sekunde derzeit als Optimum. Die Reichweite der Basisstationen beträgt maximal zehn Kilometer.

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