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Wirtschaft: Fusion: Größte Musikfirma entsteht

Bertelsmann und EMI verhandeln offenbar hinter verschlossenen Türen über den baldigen Zusammenschluss zum weltgrößten Musikkonzern. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland sollen sich beide Unternehmen bereits über die Führungsfrage des neuen Konzern geeinigt haben.

Bertelsmann und EMI verhandeln offenbar hinter verschlossenen Türen über den baldigen Zusammenschluss zum weltgrößten Musikkonzern. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland sollen sich beide Unternehmen bereits über die Führungsfrage des neuen Konzern geeinigt haben. Demnach soll das operative Geschäft von Ken Berry, dem Chef des EMI-Plattengeschäfts und Rudi Gassner, Chef der Bertelsmann Music Group (BMG) gemeinsam geleitet werden.

Zur Wahrscheinlichkeit einer Management-Doppelspitze will Bertelsmann offiziell keine Stellung nehmen: "Wir kommentieren derartige Spekulationen nicht", sagte ein Konzernsprecher. Bereits vor mehr als einer Woche hatte die Bertelsmann AG Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss mit der EMI Group Plc bestätigt. Bereits vor Monaten hat Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff angekündigt, Bertelsmann solle bis Ende des Jahres die Nummer eins im Musikgeschäft sein. Möglich wurden die Verhandlungen durch ein Verbot der EU-Kommission, die eine Fusion von EMI und dem US-Riesen Warner Music aus kartellrechtlichen Gründen verweigert hat. Doch auch die geplante Firmenehe zwischen BMG und EMI ist aus wettbewerbsrechtlicher Sicht gefährdet. In den USA wäre die Marktmacht beider Unternehmen nach einem Zusammenschluss unkritisch, doch in Deutschland läge der Marktanteil von BMG/EMI bei CDs zwischen 30 und 40 Prozent. Unterdessen hat EMI Recorded Music eine Allianz und Beteiligung mit dem OnlineMusik-Distribution-Service-Provider OD2 vereinbart. Mit Hilfe der OD2-Software will EMI ab 2001 wesentliche Teile seiner Musikkatalogs auf dem europäischen Markt als kostenpflichtige Downloads anbieten.

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